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Smart Grid ohne Lastgangmessung Allensbach Radolfzell

Bild der Titelseite der Publikation: Smart Grid ohne Lastgangmessung Allensbach Radolfzell

Werner, Stefan; Minde, Adrian; Kremers, Enrique

2022

Projektbericht - Abschlussbericht; Projektbericht - Forschungsberichtsblatt

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Beschreibung

Das Projekt SoLAR in Allensbach am Bodensee demonstriert die Möglichkeiten intelligenter Sektorkopplung im Rahmen der Energiewende. Durch ein dynamisches Echtzeit-Preissystem auf der Basis von Netzzustandsgrößen können flexible Geräte jeder Art, Leistung und Verfügbarkeit als „virtuelle Batterien“ eingesetzt werden. Der Ansatz löst damit das Hauptproblem der Transition: die nicht an herkömmliche Verbrauchsprofile angepasste und volatile Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. Die Kosten für Energiespeicherung und Netzausbau werden minimiert, bei gleichzeitiger hoher Verfügbarkeit und Sicherheit sowie geringer Komplexität des Systems.

Die Demonstration erfolgt in einer neu errichteten Liegenschaft der Firma Kaufmann Bau/ ALET Immobilien-Besitz-GmbH mit 22 Wohneinheiten in 12 Doppelhaushälften und 2 Mehrfamilienhäusern sowie einem Bestandsgebäude mit 3 Wohneinheiten. Gesteuert werden ein BHKW, 12 Wärmepumpen, diverse Haushaltsgeräte sowie Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Das gemeinsame Stromnetz der Gebäude ist als Kundenanlage angelegt und wird im Rahmen eines Mieter-/Quartierstrommodells durch die Energiedienst AG, Rheinfelden, betrieben. Die Technologie zur intelligenten Sektorkopplung beruht auf einem Patent der Easy Smart Grid GmbH, Karlsruhe.
Im Projekt konnte nachgewiesen werden, dass die Eigenverbrauchsrate in der Liegenschaft mit Wohngebäuden, als Repräsentanz einer Netzzelle, durch intelligente Sektorkopplung mit dynamischen Preissignalen aus dem Netzzustand signifikant gesteigert und die Netzbelastung deutlich verringert werden kann. In den Untersuchungen konnte – ohne Berücksichtigung von Batteriespeichern – eine Erhöhung der Eigenverbrauchsrate von 55% auf 73% und eine Reduktion des Spitzenlastbedarfes von 86 kW auf 50 kW (- 41%) erreicht werden. Im Rahmen einer erweiterten Netzzelle, in der z.B. Fahrzeuge auch tagsüber (am Arbeitsplatz) geladen werden können, in der Windkraft vorhanden ist und in der zusätzliche Flexibilitäten aus Gewerbe und Industrie genutzt werden können, ist mit einer noch deutlich höheren Eigenverbrauchsrate zu rechnen.