PUDI Projektdetails

Immissionsprognosen mit mikroskaligen Modellen. Vergleich mit Meßdaten und Entwicklung einer Validierungsstrategie

Bächlin, Wolfgang

01.01.1997 - 30.06.1998

Beschreibung

Zur Erstellung von Immissionsprognosen in bebautem Gebiet werden häufig numerische Modelle eingesetzt, u.a. wegen der enorm angestiegenen Leistungsfähigkeit der PC’s. Die Frage nach der Qualität der auf diese Weise erstellten Immissionsprognosen wurde und wird meist an der Qualitätsprüfung der Ausbreitungsmodelle festgemacht, obgleich die Ausbreitungsmodellierung nur eine Glied in der gesamten Prognosekette ist. In mehreren von PEF geförderten Projekten wurden bislang die Rechenergebnisse von Ausbreitungsmodellen untereinander und mit Windkanalmessungen verglichen. In einem weiteren Projekt wurde ein Vergleich mit Naturmessungen für eine Straße und an einem Punkt durchgeführt. Das vorliegende Projekt schließt hier an mit der Zielsetzung, einen weiteren Vergleich von Modellrechnungen mit Naturdaten durchzuführen, wobei hier im Gegensatz zum erwähnten Projekt auch Punkte außerhalb des eigentlichen Straßenraums betrachtet werden. Das Untersuchungsgebiet umfaßte den Bereich der Hauptstätter Straße in Stuttgart. Es lagen dort Immissionsmessungen an mehreren Meßpunkten vor, ferner Bebauungs-, Meteorologie- und Verkehrsdaten. Die Emissionsfaktoren wurden sowohl nach dem im Vorgängerprojekt verwendeten Verfahren als auch unter Verwendung des Programms MOBILEV bestimmt. An dem Vergleich nahmen in Fortführung des Vorläuferprojekts weiterentwickelte Versionen der dort eingesetzten Modelle teil, welche für die hier gegebene Situation (dreidimensional, mehrere Linienquellen) ausgelegt waren. Es waren dies die beiden diagnostischen Modelle ABC und DASIM sowie das prognostische Modell MISKAM. Bei den Strömungsfeldern wurden grundlegende Effekte wie die Kanalisierung und Ausbildung von Walzen im Straßenbereich von allen Modellen erfaßt. In Details, z.B. Strömung über Freiflächen zwischen Gebäuden gab es z.T. widersprüchliche Aussagen der Modelle. Bei der Abhängigkeit der berechneten Konzentrationen von der Windrichtung zeigen sich deutliche qualitative und besonders auch quantitative Unterschiede zwischen den Modellen. Mit der hier verwendeten Methodik sind die Modelle in der Lage, bei entsprechender Emissionsmodellierung und Berücksichtigung der fahrzeuginduzierten Turbulenz die gemessenen statistischen Kennwerte mit einer Genauigkeit von im vorliegenden Fall ± 20 % wiederzugeben. Ferner wurde festgestellt, daß bei Ausschöpfen der Freiheiten z.B. in der Emissionsmodellierung ähnlich große Unterschiede in den Ergebnissen entstehen können wie bei der Verwendung verschiedener Ausbreitungsmodelle.