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Zusammensetzung von Bioabfällen nach Stoffgruppen

Krauss, Peter

01.03.1995 - 31.12.1995

Beschreibung

In der Untersuchung "Eintragspfade von Schadstoffen in Komposte" in der in Laub, Gras, Gartenabfällen, Häckselgut, Rinde, Holz, Stroh, Küchenabfällen, Papier, Zellstoff und Straßenkehricht der Gehalt an Schwermetallen, polychlorierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen (PCDD/PCDF) sowie polychlorierten Biphenylen (PCB) ermittelt wurde, stellte sich heraus, daß eine Reihe von üblichen Ausgangsstoffen für Bioabfälle zum Teil erhebliche Schadstoffkonzentrationen aufwiesen. In einigen Fällen handelte es sich sogar um Fraktionen, bei denen anzunehmen ist, daß ihr Mengenanteil sehr bedeutend sein kann. Die Richtwerte des Landes B.-W., festgehalten im Kompostierungserlaß vom Juni 1994, wurden zum Teil erheblich überschritten. Während Papier und Stroh, mit Einschränkung auch Rinde und Holz, als optional betrachtet werden können und Straßenkehricht, bzw. die damit eingeschleppten Stäube als Störstoff zu betrachten sind, handelt es sich bei Laub, Gras, Gartenabfällen, Häckselgut und Küchenabfälle eindeutig um zentrale Bestandteile heutiger Bioabfälle. Beruhigenderweise stellen Küchenabfälle und Häckselgut erfahrungsgemäß den Löwenanteil der Bioabfallmasse. Beide Fraktionen sind nahezu durchgängig gering belastet. Proben von Laub, Gras und Gartenabfällen lagen dagegen für einige Schadstoffe häufig über den Richtwerten des baden-württembergischen Kompostierungserlasses. Es wird daher beantragt, die Zusammensetzung der Bioabfälle entsprechend der Ausgangsmaterialien zu untersuchen, um rechnerisch feststellen zu können, welcher Frachtanteil der einzelnen Schadstoffgruppen über die einzelnen Ausgangsmaterialien eingetragen wird. Anschließend kann dann abgewogen werden, ob z.B. die Vorteile der Herausnahme von Laub aus der Sammelskala die Nachteile überwiegen. Es sollen dabei nicht die Inhalte ganzer Sammelfahrzeuge zur Untersuchung kommen, da durch die Sammlung selbst, insbesondere die Kompaktierungsvorgänge, die Ausgangsmaterialien bereits stark durchmischt werden und daher einer Sortierung nur noch schlecht zugänglich sind. Als Beispiel sei Rasenschnitt genannt, der i.a. noch in relativ geschlossenen Chargen im Bioabfalleimer selbst vorliegt, die sich nach der Entleerung ins Müllfahrzeug jedoch beliebig verteilen. Es sollen also die Biotonnen selbst zur Untersuchung kommen.