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Standardisierung von Driftuntersuchungen von Kleinlebewesen im Kühlwasser-einstrom von Großkraftwerken des Oberrheins zur Quantifizierung von Störfällen

Hanke, Wilfried

01.04.1992 - 31.08.1994

Beschreibung

Mit der Durchführung des Vorhabens wird die Standardisizierung von Driftuntersuchungen angestebt, um die Schädigung der Kleinlebewesen nach Störfällen quantativ ermitteln zu können. Dazu sollen zwei Jahresrhythmen der Makrozoobenthosdrift und die Verdriftung von Klein- und Jungfischen im nördlichen Oberrhein untersucht werden. Probestellen sind das Großkraftwerk Mannheim und das Rheinhafendampfkraftwerk Karlsruhe. Die Kühlströme der Großkraftwerke (über 14 m3/s) durchlaufen mehrere Rechenanlagen. Die Feinrechen (Siebbänder, Siebtrommeln) entsprechen in ihrer Maschenweite (1 mm - 1,5 mm) den in der Limnologie verwendete Driftnetzen. Der Vorteil der Driftentnahme liegt in der über tausendfach gefilterten Wassermenge begründet. Die Probestellen sind jederzeit und einfach zu beproben. Die Individuenzahlen lassen statistisch sichere quantitative Aussagen zu. Die Abhängigkeit der Drift von Tages- und Jahreszeit, von hydraulischen und physikalischen Faktoren des Rheins wird belegt und erstmals kann die Tages- und Jahresrhythmik der Drift in großen Strömen untersucht werden. Damit wäre die Probenahme an Kraftwerken standardisiert. Durch die Abweichungen von der Standarddrift können erstmals quantitive Aussagen zu letalen und subletalen Schädigungen (Katastrophendrift) von Kleinlebewesen im Rhein nach Störfällen gemacht werden.Wie eine Voruntersuchung ergab, können Neozoen und Wiederbesiedler des Rheins zeitnah für einzelne Fließstrecken erfaßt und ihre Ausbreitungsdynamik festgestellt werden (Erfolgskontrolle Rhein 2000).