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Ursachenermittlung und Rekonstruktion des Ausmaßes der Versauerung von ausgewählten Nordschwarzwaldseen Teil 1: Rezente Versauerung

Steinberg, Christian

01.03.1992 - 31.12.1994

Beschreibung

In der Buntsandsteinregion des Nordschwarzwaldes tritt Gewässerversauerung auf. Deren wichtigste Ursache ist die Deposition versauernder Substanzen, die weitgehend aus dem Brand fossiler Energie träger stammen. In Seesedimenten finden sich neben anorganischen Säuren auch eine Reihe von organischen Schadstoffen, darunter insbesondere die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAH) sowie bestimmte chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Octachlorstyrol (OCS), die sich aus Sedimentmaterial leicht bestimmen lassen und wahrscheinlich keiner biotischen Umwandlung unterworfen sind. Liegt eine weitgehend parallele Chronologie des Säure- und des PAH-Verlaufes vor, läßt sich zumindest qualitativ auf die Hauptursache der Gewässerversauerung rückschließen. Seit Anfang bis Mitte der 80er Jahre wurde über die TA-Luft und die Großfeuerungs-Verordnung ein Großteil der Säurebildner aus den bundesdeutschen Emissionen entfernt. Wenn tatsächlich, wie von SCHOEN und STEINBERG in ihren Arbeiten behaupten, der Luftpfad der bedeutendste Versauerungsweg ist, dann müßte in versauerten Seen ein Rückgang der Säuregehalte zu beobachten sein. Es ist nun für die Versauerungsdebatte wie für den weiteren Luftreinhaltevollzug von Bedeutung, die jüngste Versauerungsgeschichte (seit 1983/84) in den Nordschwarzwaldseen zu dokumentieren. In der vorliegenden Arbeit werden kurze Sedimente aus 4-5 Nordschwarzwaldseen untersucht. Die pH- Werte werden über das Diatomeen-System rekonstruiert. Ferner werden PAH, OCS und weitere ausgewählte persistente chlorierte Kohlenwasserstoffe aus denselben Sedimentkernen analysiert. Die Datierung der jüngsten Sedimentschichten erfolgt über 137Cs, das signifikante Konzentrationsprofile durch den atmosphärischen Fallout der 60er Jahre und durch den GAU von Tschernobyl besitzt.