PUDI Projektdetails

angle-left Zurück

Biotopvernetzung von pflegelosen Pflanzendächern - eine Alternative zur Kiesschüttung

Schneider, Peter

01.01.1991 - 31.12.1993

Beschreibung

Ziel dieser Untersuchung ist die Erforschung der Biotopvernetzung von pflegelosen Pflanzendächern insbesondere wie weit sich "pflegelose Pflanzendächer" auch auf isoliert stehenden Hochhäusern (ab 4 Etagen) selbst erhalten können, welche Tiere sich dauerhaft und als Gäste ansiedeln und wie diese sich bei solchen Lebensräumen untereinander vermischen. Die Untersuchungen sind praxisorientiert auszurichten, die Ergebnisse sollen u. U. auch als Handlungskonzepte für Architekten und Bauträger dienen. Neu ist in diesem Vorhaben, daß erstmals untersucht wird, wie sich solche isoliert stehenden Hochhäuser besiedeln. Die moderne Bauweise bringt es mit sich, daß Regenrinnen nach innen verlegt sind (und damit als Aufsteigwege ausscheiden), daß frischer Verputz noch keinen Algen-, Flechten- und Pflanzenbewuchs zuläßt, daß noch keine gleichhohen Bäume in unmittelbarer Nachbarschaft stehen und daß das Umfeld noch relativ steril ist. Somit müssen diese Lebensräume neu erobert werden. Die Hauptfragen, die interessieren, umfassen die angewandte Seite, insbesondere - Hält sich ein solches Dach tatsächlich ohne jegliche Pflege? - Wie verhalten sich Samen, die angeweht werden? - Siedeln sich Einsiedlerbienen dauerhaft an und verlieren sie den Kontakt zum Boden? - Wie können Jäger (z. B. Spinnen, die für das ökologische Gleichgewicht zuständig sind), überwintern? - Wer baut organische Substanzen ab (Regenwürmer scheiden vollkommen aus, Asseln werden warhscheinlich auch keine Rolle spielen)? - Muß man Wildbienen Nistgelegenheiten bieten, damit sie bleiben? Werden Hummeln und andere bestäubende Insekten blütenstet? - Wie weit siedeln sich Arten, die auf den Roten Listen stehen, und solche, die bereits im städtischen Bereich verschwunden sind, wieder in solchen ungestörten Lebensräumen an? Mit "pflegelosen Pflanzendächern" können in städtischen Bereichen nicht nur neue Lebensräume, sondern auch städteklimatische Verbesserungen geschaffen werden.