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Gefährdung der Steppenheidevegetation im oberen Donautal - Ursachen und Konsequenzen. Fortführung der Untersuchung von Dauerbeobachtungsflächen im Oberen Donautal

Müller, Theodor

01.01.1990 - 31.12.1994

Beschreibung

Die Xerothermvegetation im Bereich der Felsen des Oberen Donautales und der angrenzenden Seitentäler ist gerade in neuerer Zeit einer Reihe unterschiedlicher Belastungen durch Wanderer, Kletterer und Wild ausgesetzt. Ziel der Untersuchung ist es, durch floristische Vergleiche zwischen eingezäunten und nicht geschützten Flächen eine Abschätzung des aktuell vorhandenen Gefährdungspotentials zu erreichen, um anschließenhd angepaßte Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen abzuleiten. Die hieraus zu ziehenden Schlußfolgerungen sollen einerseits zu einem umfassenden Konzept von adäquaten Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen führen. Andererseits sollen aus dieser breit angelegten Gesamtübersicht auch Instrumente der Regulation entwickelt werden, die auf die Belastungssituation und ihre Verursacher zurückwirken können, um so das Gefährdungspotential zu erniedrigen. Der Vergleich zwischen eingezäunten und nicht vor Verbiß geschützten Dauerbeobachtungsflächen zeigt, daß von den insgesamt erfaßten 280 Pflanzenarten 36 (13 %) als besonders geschützt oder gefährdet und 42 Arten (18 %) als schonungsbedürftig eingestuft werden müssen. Bei 75 % aller angeführten Arten konnten im Laufe der Untersuchung Schädigungen durch Wild oder Mensch festgestellt werden. Jeweils etwa die Hälfte wiesen Spuren von Verbiß (155) oder mechanischer Beanspruchung (144) auf. Für Fragen des Naturschutzes ist bedeutsam, daß an 83 % aller geschützten oder gefährdeten Arten Schädigungen festgestellt wurden. Hohe Verbißraten bei gleichzeitiger starker Schädigung der Pflanzen wurden u. a. bei Thesium bavarum, Anthericum ramosum, Bixcutella laevigata, Leucanthemum adustum, Sesleria albicans, Silene nutans, Pulsatilla vulgaris, Seseli libanotis, Teucrium montanum und Daphne cneorum festgestellt. Im weiteren Verlauf der Untersuchung sollen Schädigungen durch Kletterbetrieb im Vordergrund stehen. Hierbei soll die Bestimmung von Art, Ausmaß und räumlicher Verteilung von Kletterschäden eine bessere Abgrenzung gegenüber schädigenden Einflüssen durch Wandern ermöglichen.