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Modellierung der klimatischen Standorteignung forstlich relevanter Baumarten

Dolos, Klara; Märkel, Ulrike

Beschreibung

Fragestellung: Die Studie zielt darauf ab, die Standorteignung von Baumarten aus der Kombination verschiedener demographischer Prozesse abzuleiten, um ein umfassenderes Bild über die jeweilige Eignung im Hinblick auf den Klimawandel zu erhalten. Es wurden vier Projektziele formuliert: 1) Verbesserung der Einschätzung der Standorteignung, 2) Berücksichtigung der Aspekte Produktivität und Risiko bei der Einschätzung der Standorteignung, 3) Darstellung der Prognoseunsicherheit und 4) Identifikation von Schwerpunktregionen für Anpassungsmaßnamen.

Ergebnis: Als besonders großer Verlierer wurde die Fichte ausgewiesen, was jedoch in Forstkreisen bereits seit längerer Zeit angenommen wurde. Positiv dagegen entwickeln sich die Bedingungen für Waldkiefer, Traubeneiche und Stieleiche in Baden-Württemberg wie auch in Deutschland. Die Buche wird möglicherweise in Baden-Württemberg besser für den Klimawandel geeignet sein als in weiten Teilen Deutschlands. Die Entwicklung muss jedoch weiterhin beobachtet werden. Anhand der kombinierten Standorteignung und ihrer Entwicklung im Klimawandel wurde eine Karte für Regionen, für die in der Zukunft besonders starke Veränderungen erwartet werden unter Berücksichtigung der aktuellen Baumartenvorkommen erstellt. Anhand dieser Darstellungen ließen sich Regionen mit besonders starken Veränderungen identifizieren. Eine solche Karte kann der Identifikation von Regionen dienen, in denen im Hinblick auf den Klimawandel besonders schnell gehandelt werden muss, da sich dort die Verhältnisse stark verändern. Die in diesem Projekt erstellten Karten können als Beispiel für die Ableitung von Schwerpunktregionen dienen und müssen sicherlich im Dialog mit Forstpraktikern weiterentwickelt werden.

Fazit: Die Ergebnisse können nur einen Hinweis darstellen und sollen das wertvolle Expertenwissen nicht ersetzen, sondern ergänzen. Es muss auch immer mit unvorhersehbaren Ereignissen, z. B. mit neuen eingeschleppten Schaderregern, gerechnet werden. Diese können auch Baumarten befallen, die laut der Prognosen gut für das zukünftige Klima geeignet sein werden. Daher sind allgemein nützliche Vorgehensweisen zur Risikostreuung und -minderung wie die Mischung von Baumarten und eine Verkürzung der Umtriebszeit generell sinnvoll.