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MESA: Entwicklung von Methoden zur Einführung eines betrieblichen Stoffstrommanagements in Automobilzulieferbetrieben

Bild der Titelseite der Publikation: MESA: Entwicklung von Methoden zur Einführung eines betrieblichen Stoffstrommanagements in Automobilzulieferbetrieben

Rey, Uwe; Mauz, E.; Heubach, Daniel

2003

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Ziel des beantragten Projektes war es, in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen TRW Occupant Restraint Systems spezifische Methoden für die Einführung eines betrieblichen Stoffstrommanagement in Automobilzulieferbetrieben zu entwickeln und diese exemplarisch zu erproben.

Die Forschungsarbeiten lassen sich in die folgenden Bereiche unterteilen:

  • Entwicklung von Methoden zur Typisierung von Betriebsstrukturen:
    Auf der Grundlage einer Identifikation spezifischer Strukturmerkmale von Automobilzulieferbetrieben (wie z. B. Prozesstypen, Anzahl eingesetzter Stoffe, Anzahl Produktvarianten, Durchlaufzeiten, u. a.) sollen Betriebstypen herausgearbeitet werden, die unterschiedliche Voraussetzungen für die Anwendung von Methoden des betrieblichen Stoffstrommanagement aufweisen.
  • Entwicklung eines adaptiven Vorgehensmodells für die Einführung eines betrieblichen Stoffstrommanagement in Automobilzulieferbetrieben:
    Auf der Grundlage eines allgemeinen Vorgehensmodells für die Einführung eines betrieblichen Stoffstrommanagement sollen typspezifische Vorgehensmodelle erarbeitet werden, die eine effiziente Erschließung von Potenzialen des Stoffstrommanagement in Abhängigkeit von vorhandenen Betriebsstrukturmerkmalen (s. o.) ermöglichen.
  • Entwicklung von typspezifischen Methoden für eine systematische Unterstützung des betrieblichen Stoffstrommanagement durch Betriebliche Umweltinformationssysteme (BUIS):
    Für die anhand von Strukturmerkmalen hergeleiteten Betriebstypen sollen spezifische Methoden im Hinblick auf eine effiziente Modellierung von Produktionsprozessen und die darauf aufbauende Auswertung von Stoffströmen in geeigneten BUIS in Automobilzulieferbetrieben entwickelt werden.

Der letztgenannte Teilbereich charakterisiert den Forschungsansatz, der im Rahmen eines betrieblichen Stoffstrommanagement eine Berechnung von Stoffströmen unter Nutzung dafür entwickelter Modellierungs- und Auswertungsfunktionalitäten in spezifischen BUIS vorsah.

Alternative Ansätze wären z. B. die vollständige Integration entsprechender Funktionalitäten in PPS2- und ERP3-Systeme (vgl. Steinaecker et al., 2000a) oder eine Verbindung dieser Systeme über entsprechende Schnittstellen (Bullinger et al. 2002). Vor dem Hintergrund einer Entwicklung von betriebstypspezifischen Methoden zur Anwendung in Automobilzulieferbetrieben wurde zunächst jedoch der erstgenannte Ansatz bevorzugt. Der wesentliche Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass durch die Modellierungsfunktionalitäten in BUIS die Möglichkeit gegeben wird, auch auf Basis einer unvollständigen Datengrundlage eine Berechnung geeigneter Sachbilanzen und Kennzahlen für eine ökologische und ökonomische Bewertung in einem anwendungsorientierten Detaillierungsgrad durchzuführen.

Vorraussetzung hierfür ist allerdings zum einen das Vorhandensein von Prozessspezifikationen, die eine Berechnung prozessbezogener Input- und Outputströme aufgrund weniger Parameter erlauben. Zum anderen muss das Stoffstrommodell so erstellt sein, dass fehlende Materialströme eines Prozesses aufgrund "up-stream"- und "down-stream"-Berechnungsalgorithmen im Modell eindeutig errechnet werden können. Ist dies der Fall, dann können durch den Einsatz von BUIS Informationen für das Umweltmanagement gewonnen werden, die innerhalb der allgemeinen im Einsatz befindlichen Informationssysteme nicht generiert werden können. Jedoch ist zu prüfen, ob die Integration von „Stoffstrom-Funktionalitäten in ein ERP-System nicht auch den Ansprüchen eines kontinuierlichen Stoffstrommanagements unter Berücksichtigung der Branchenspezifika in der Automobilzulieferindustrie genügt. Ausgehend von dem zu Projektbeginn favorisierten Modellierungsmethoden wurden im Projektverlauf beide Ansätze verfolgt und entsprechend erprobt und bewertet.

Durch die bei TRW vorliegenden Erfahrungen im Umweltmanagement sowie die dort für Automobilzulieferbetriebe typische Kombination aus Merkmalen einer Massenfertigung mit 533 Mitarbeiten in der Produktion in Alfdorf und einer geringer Fertigungstiefe stellte sich das Unternehmen als besonders geeignet dar, die im Projekt entwickelten Methoden exemplarisch zu erproben und dabei zu optimieren. Dazu wird im Rahmen des Projektes bei TRW ein betriebliches Stoffstrommanagement eingeführt. Die Erprobung von Methoden für eine systematische Unterstützung des Stoffstrommanagement bei TRW durch den Einsatz von BUIS zur Stoffstrommodellierung und -auswertung stellte vorab den Umsetzungsschwerpunkt dar. Davon leitete sich das weitere Vorgehen ab.

2 PPS-System: Produktions- und Planungssystem
3 ERP-System: Enterprise Resource Planning System