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IMIS - Bewertung der Migration des integrierten Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Umweltradioaktivität, Betriebserfahrungen und Entwicklungspotential

Bild der Titelseite der Publikation: IMIS - Bewertung der Migration des integrierten Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Umweltradioaktivität, Betriebserfahrungen und Entwicklungspotential

Leeb, Hermann

2006

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Beschreibung

Das Integrierte Mess- und Informationssystem IMIS ermöglicht durch permanente Messungen, bereits geringfügige Änderungen der Umweltradioaktivität flächendeckend schnell und zuverlässig zu erfassen und zu bewerten. Neben den Messeinrichtungen verfügt IMIS über die Entscheidungshilfemodelle PARK und RODOS, mit deren Hilfe die zeitliche Entwicklung einer Umweltkontamination und die daraus resultierende Strahlenbelastung des Menschen abgeschätzt werden können. In einem Störfall mit erheblichen radiologischen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt werden durch IMIS dem Bundesumweltministerium (BMU) und dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Entscheidungsgrundlagen für unverzügliches Handeln geliefert. Auf der Basis der Messungen und Dosisabschätzungen können koordinierte Vorsorgemaßnahmen wie z. B. Verbleiben im Haus, Einnahme von Jodtabletten oder Evakuierung ergriffen werden, um Bevölkerung und Umwelt wirksam zu schützen.
Die erste Generation des IMIS wurde als Folge des Reaktorunfalls von Tschernobyl am 26.04.1986 auf der Grundlage des Strahlenschutzvorsorgegesetzes (StrVG) aufgebaut und war über 10 Jahre im Einsatz. Eine Erneuerung der IT-Technik war daher dringend geboten. Nach einer Entwicklungszeit von 5 Jahren bei einem Finanzvolumen von 11 Mio. € wurde das Projekt „IMIS-Migration“ Ende 2004 erfolgreich abgeschlossen. Am 01.04.2005 nahm das BfS die zweite Generation des IMIS in Betrieb. Damit wurde IMIS um neue Anwenderfunktionen erweitert, auf eine aktuelle IT-Plattform sowie Benutzungsoberfläche umgestellt und in Bezug auf die Definition der Arbeitsabläufe sowie der Darstellungen wesentlich flexibler gestaltet. Für die Visualisierung der Messergebnisse und Prognosen kommt dabei das im Zuge der KEWA-Kooperation entwickelte geografische Informationssystem GISterm zum Einsatz.
Bereits in den wissenschaftlichen Berichten „Projekt AJA Phase IV 2003“ und „Projekt AJA Phase V 2004“ wurden IMIS und das Projekt „IMIS-Migration“ vorgestellt, so dass hier auf die Darstellung weiterer Einzelheiten verzichtet werden kann.
Den Projektabschluss und die Inbetriebnahme haben das BfS und die beteiligten Firmen Condat AG (Generalunternehmer) und disy Informationssysteme GmbH zum Anlass genommen,

  • Verlauf und Ergebnis des Projekts durch den externen Gutachter Prof. Schmidt bewerten zu lassen,
  • die bisherigen Betriebserfahrungen und Pflegemaßnahmen zu bilanzieren und
  • das Entwicklungspotential und die künftigen Nutzungsmöglichkeiten von IMIS aufzuzeigen.
Das Ergebnis dieser Aktivitäten wird in diesem Bericht vorgestellt.