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Genetischer Vergleich geschädigter und nicht geschädigter Stiel- und Traubeneichenbestände in B.-W. unter besonderer Berücksichtigung von Standort, Bestandesaufbau, bisheriger Bestandesbehandlung und anthropogenen Umweltbelastungen

Bild der Titelseite der Publikation: Genetischer Vergleich geschädigter und nicht geschädigter Stiel- und Traubeneichenbestände in B.-W. unter besonderer Berücksichtigung von Standort, Bestandesaufbau, bisheriger Bestandesbehandlung und anthropogenen Umweltbelastungen

Franke, A.; Sander, T.

1999

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

In Stiel- bzw. Traubeneichen-Beständen mit Symptomen neuartiger Waldschäden in Baden-Württemberg (10 Forstbezirke) sollte geklärt werden, ob Zusammenhänge zwischen genetischer Struktur und Schadsymptomen bestehen. Alle Probebäume wurden im Winterzustand hinsichtlich ihrer Kronenstruktur und ihres Feinreisigverlustes bonitiert und zu "sensitiven" (geschädigten) bzw. "toleranten" (nicht geschädigten) Teilkollektiven zusammengefaßt. Zur Beschreibung der genetischen Strukturen wurden Isoenzyme als Genmarker verwendet (Isoenzymanalyse).

74,8 % (1.432 Bäume) aller ausgewerteten Individuen (1.915 Bäume) sind als nicht geschädigt anzusehen. Der Anteil deutlich geschädigter Stieleichen lag mit 14,3 % (274 Bäume) über dem Anteil geschädigter Traubeneichen mit 10,9 % (209 Bäume). Hinsichtlich ihrer Verteilung innerhalb der einzelnen Bestände waren bei den geschädigten Individuen visuell keine räumlichen Konzentrationen erkennbar. Lediglich für die Traubeneiche ergab sich ein statistisch gesicherter Zusammenhang zwischen Gesundheitszustand und Standortwasserhaushalt.

Auf den Untersuchungsflächen sind Traubeneichen hochsignifikant weniger geschädigt als Stieleichen. Traubeneichen scheinen mithin in der Lage zu sein, unter den gegebenen Standortbedingungen physiologisch besser mit Umweltstress fertig zu werden als Stieleichen. Die Analyse verschiedener genetischer Maße zeigt, daß "tolerante" und "sensitive" Kollektive über beide Eichenarten hinweg sich nicht nur bestandesbezogen, sondern auch insgesamt deutlich unterscheiden: das "tolerante" Kollektiv ist genetisch vielfältiger und signifikant diverser. D.h., die physiologische Reaktionsnorm dieses Kollektivs scheint in Bezug auf Umweltbelastungen höher zu sein. Aussagen auf den Einzelbaum bezogen sind nicht möglich.