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Toxikologische Untersuchungen zur Biokonzentration von Humanpharmaka und ihren Effekten auf das Immunsystem in Bachforellen (Salmo trutta f. fario)

Bild der Titelseite der Publikation: Toxikologische Untersuchungen zur Biokonzentration von Humanpharmaka und ihren Effekten auf das Immunsystem in Bachforellen (Salmo trutta f. fario)

Linke, A.; Metzger, Jörg W.; Schmid, Daniela; Dietrich, Daniel; Köllner, B.; Hitzfeld, Bettina; Höger, Birgit

2005

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Diclofenac gehört zu den am häufigsten in der aquatischen Umwelt gefundenen Pharmaka. Der konstante Eintrag von Diclofenac in Oberflächengewässer über Kläranlagen führt zu einer chronischen Exposition aquatischer Lebewesen mit Konzentrationen im niedrigen µg/L Bereich. Da Pharmaka die Eigenschaft besitzen spezifisch in bestimmte Regulationsmechanismen einzugreifen, können schon niedrige Konzentrationen zu leichten Veränderungen physiologischer Vorgänge führen. In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass die Exposition von Bachforellen (Salmo trutta f. fario) mit Diclofenac-Konzentrationen im Bereich der in Oberflächengewässern vorliegenden Werte, zu verminderten Hämatokrit-Werten und histopathologischen Veränderungen in Kieme, Niere und Leber führen kann. Verteilungskinetiken mit einer einmaligen Dosis i.p.-injiziertem 14C-Diclofenac zeigten, dass Diclofenac in Fischen einen enterohepatischen Zyklus eingeht und somit nicht vollständig ausgeschieden wird. Entsprechend liegt die Vermutung nahe, dass Diclofenac unter chronischen Expositionsbedingungen in den Bachforellen akkumulieren kann. Versuche zur Hemmung der Prostaglandin E2-Synthese in Kopfniere-Makrophagen deuten darauf hin, dass Diclofenac in Bachforellen denselben Wirkmechanismus verfolgt, wie bereits für Säugetiere beschrieben.