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Entwicklung einer kombinierten Minderungsstrategie für Treibhausgase und die Massenluftschadstoffe SO2 und NOX

Bild der Titelseite der Publikation: Entwicklung einer kombinierten Minderungsstrategie für Treibhausgase und die Massenluftschadstoffe SO2 und NOX

Rentz, Otto; Fichtner, W.; Fleury, A.

2002

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Bisherige Emissionsminderungsstrategien für Luftschadstoffe wie SO2 und NOX sowie für Treibhausgase (THG) beachten in der Regel die Interdependenzen zwischen Emissionsminderungsmaßnahmen nicht bzw. nur ungenügend. Unter Berücksichtigung der relevanten energie- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen ist es daher die Zielsetzung des Forschungsvorhabens, Auswirkungen bei der Minderung von Treibhausgasen auf andere Emissionen wie NOx und SO2 zu bestimmen. Mit dem PERSEUS-Modell für Baden-Württemberg sind dazu mit Hilfe von Szenarioanalysen künftige Entwicklungen analysiert worden. Die Modellergebnisse für die betrachteten Sektoren zeigen, dass eine CO2-Minderung eine beachtliche Minderung des Schadstoffes SO2 und im geringeren Umfang des Schadstoffes NOx mit sich bringt. Dies liegt u.a. darin begründet, dass die wesentliche Maßnahme zur CO2-Emissionsbegrenzung der stärkere Einsatz vom Erdgas als Energieträger ist. Weiterhin kann eine zeitliche Verschiebung der gesetzlich-limitierten Restnutzungsstunden für Kernkraftwerke in die Perioden, für die Emissionsminderungsziele gelten, die Ausgaben zur Emissionsminderung reduzieren. Im Haushaltsektor ist die Emissionsminderung im wesentlichen mit einer Reduktion des Energiebedarfs, insbesondere durch bessere Dämmung, zu realisieren. Die Kopplung des PERSEUS-Modells an ein internationales Strom- und Zertifikatemarktmodell veranschaulicht, dass Emissionsrechte von Akteuren aus Baden-Württemberg gekauft werden würden, was zwar die Minderungsausgaben reduziert, die lokalen Emissionen aber erhöht. Schließlich zeigen Modellergebnisse, bei denen Ansätze zur Bewertung der unterschiedlichen Treibhausgase (Global Warming Potential, Radiative Forcing) berücksichtigt werden, dass kosteneffiziente Minderungsmaßnahmen für Nicht-CO2-Treibhausgase anstelle von teureren CO2-Minderungsmaßnahmen realisiert werden können.