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Sukzession saprophytischer und parasitischer Pilze im Fichtentotholz von Sturmwurfflächen

Bild der Titelseite der Publikation: Sukzession saprophytischer und parasitischer Pilze im Fichtentotholz von Sturmwurfflächen

Oberwinkler, Franz; Honold, A.

1999

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Im Jahr 1990 schufen die Frühjahrsstürme gewaltige Sturmwurfflächen. Betroffen waren vor allem Fichtenforste. Auf belassenen Sturmwurfflächen bei Bebenhausen im Schönbuch, bei Langenau und Bad Waldsee wurde das Artenspektrum und die Sukzession der in den Abbau des Fichtentotholzes involvierten Pilze untersucht. Um die Ausgangssituation einschätzen zu können und die Epidemiologie parasitischer Arten verfolgen zu können, wurden lebende Fichten benachbarter Bestände mit in die Untersuchungen einbezogen. Die auf dem Totholz auftretenden Fruchtkörper wurden kartiert. Da nicht alle Arten fruktifizieren, wurden Bohrkernproben entnommen und die aus den Proben auswachsenden Mycelien kultiviert und bestimmt.

Die häufigsten Arten, die aus dem Wurzelanlauf und den Stammbasen lebender Fichten isoliert werden konnten, waren Ascocoryne cylichnium/sarcoides und Nectria fuckeliana. Diese Arten sind Pioniere, die nach dem Tot des Baumes den Holzabbau von innen heraus einleiten.

1998 wurden 26 Arten aus 15 Fichtentotholzstämmen isoliert. Es fruktifizierten 20 Ascomyceten und 21 Basidiomyceten. Das Artenspektrum, das sich aus der Isolation aktiver Mycelien aus dem Totholz ergab, ermöglichte ein völlig neues Verständnis für die Artenzusammensetzung, das Konkurrenzverhalten und die Besiedelungsstrategien der an den Sukzessionsprozessen beteiligten Pilze.

Die häufigsten saprophytisch lebenden Arten, die im Verlauf der ersten 8 Jahre der Sukzession aus dem Totholz isoliert werden konnten waren Ascocoryne cylichnium/sarcoides, die bereits aus 19% der lebenden Fichten isoliert werden konnten, Gloeophyllum sepiarium, Fomitopsis pinicola, Amylostereum areolatum/chailletii und Antrodia serialis.

Von den wirtschaftlich relevanten parasitisch lebenden Arten konnte nur der Wurzelschwamm, Heterobasidion annosum, sich im Totholz gegenüber der wachsenden Konkurrenz durch andere Pilze behaupten.

Mykoparasiten, wie Trichoderma viride und Trichoderma pseudokoningii, konnten im Verlauf der Sukzession mit stetig wachsende Häufigkeit isoliert werden. Sie sind wie alle anderen Arten aktiv am Abbau des Substrates beteiligt, machen sich aber auch die Mycelien anderer Pilze zunutze und greifen damit in die Populationsdynamik dieser Arten ein.