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Ökonomie schutzwürdiger Ackerflächen
Beschreibung
Was kostet der Schutz von Ackerwildkräutern? Dieser Frage geht ein Leitfaden nach, der im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung geförderten Projektes "100 Äcker für die Vielfalt" erstellt wurde. Dieser richtet sich an Akteure im Bereich des Vertragsnaturschutzes und der Produktionsintegrierten Kompensation, die immer wieder vor der Frage stehen, wie viel Landnutzern für den naturschutzgerechten Ackerbau zu zahlen ist.
Ackerwildkräuter begleiten den mitteleuropäische Kulturlandschaft seit der Jungsteinzeit und gehören zu den am stärksten gefährdeten Pflanzenformationen. Die naturschutzgerechte Bewirtschaftung von Äckern, unter anderem der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, ist für die Landnutzer gegenüber der "normalen" Wirtschaftsweise in der Regel mit finanziellen Nachteilen verbunden. Die Autoren zeigen anhand von elf Beispielbetrieben wie diese so genannten Opportunitätskosten (Naturschutzkosten) zu berechnen sind.
Die Untersuchung erstreckt sich auf ertragsschwache bis mittlere Standorte im gesamten Bundesgebiet, die teilweise ordnungsrechtlichen Bewirtschaftungsauflagen unterliegen. Unter den Landnutzern finden sich kleinbäuerliche und flächenintensive Betriebe, die konventionell oder ökologisch ausgerichtet sind. Entsprechend vielfältig fallen auch die Ergebnisse aus. Während einige der untersuchten Betriebe keine oder nur geringe Naturschutzkosten zu tragen haben, betragen diese zu gegebenen Preisen in anderen Fällen bis zu 500 Euro/Hektar im Jahr. Höhere Kosten sind unter anderem auf ertragreichen Standorten zu erwarten. Auch können steigende Erzeugerpreise einen Anstieg der Naturschutzkosten zur Folge haben.
Die betriebsindividuellen Ergebnisse stellen die Mindestforderung der Landnutzer für die naturschutzgerechte Ackernutzung dar. Sie sind aber ausdrücklich nicht als Empfehlung für die maximale Höhe der Honorierung dieser ökologischen Leistungen zu interpretieren.
Neben den ausführlichen Methoden- und Ergebnisteilen fasst die Broschüre wichtige Gründe für den Schutz von Ackerwildkräutern sowie die Arbeitsschritte des naturschutzgerechten Ackerbaus zusammen und richtet Empfehlungen zum Ackerwildkrautschutz an betreffende Entscheidungsträger.