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Geotope im Regierungsbezirk Stuttgart

Bild der Titelseite der Publikation: Geotope im Regierungsbezirk Stuttgart

Burgmeier, Georg; Schöttle, Manfred

2002

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Beschreibung

Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralen und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und Landschaftsteile. In der vorliegenden Untersuchung erfolgte eine Überprüfung und Bewertung vorhandener geologischer Naturdenkmale, also der geschützten Geotope und eine Zusammenstellung weiterer schutzwürdiger Geotope als Grundlage für eine Unterschutzstellung und Ausweisung als geologische Naturdenkmale. Die Zusammenstellung erfolgte jeweils getrennt für die einzelnen Stadt- und Landkreise. In die Untersuchung einbezogen wurden 798 bereits als geologische Naturdenkmale unter Schutz stehende Geotope. Als schutzwürdig werden 229 weitere Geotope vorgeschlagen. Die Mehrzahl der Objekte liegt in den geologischen Formationen Mittlerer Keuper, Weißjura und Oberer Muschelkalk. Mit geringeren Anteilen sind jedoch auch alle anderen Formationen vertreten vom Buntsandstein bis zum Quartär. Aufgrund des angewandten Klassifikationskatalogs sind die wichtigsten Merkmale der bisher ausgewiesenen Naturdenkmale die "Karsterscheinungen", also Dolinen und Hohlformen, die „geomorphologische Struktur und Form", d.h. Einzelformen wie Felsen und Felswände, Blockansammlungen, Klingen und Grotten sowie die „wichtige Schichtfolge", also Aufschlüsse von Gesteinschichten, teils natürlich an Böschungen, teils künstlich in Steinbrüchen. Weitere Merkmale der Klassifizierung sind „besonderer Gesteinstyp", „besondere Sedimentgefüge", „Fossilfundpunkt", „Erscheinungsformen von und an vulkanischen Gesteinskörpern" sowie „tektonische Deformation". Diese Merkmale dokumentieren das Spektrum erdgeschichtlicher Zeugnisse und sind in repräsentativer Anzahl vorhanden. Betrachtet man die regionale Verteilung der Geotope im Regierungsbezirk Stuttgart, so zeigen sich entsprechend dem geologischen Aufbau und der Morphologie der Landschaft deutlich zahlenmäßige Schwerpunkte entlang dem Albtrauf im Weißen Jura, im Albvorland im Schwarzen Jura, im Bergland des Mittleren Keupers (Stromberg, Heuchelberg, Löwensteiner Berge, Mainhardter Wald, Welzheimer Wald, Schurwald) sowie in den Muschelkalkgebieten im Oberen Gau und der Hohenloher-Haller Ebene um die Flüsse Jagst und Kocher. Während im Weißjura Fels- und Karst(höhlen)formen vorherrschen, sind dies im Keuper Aufschlüsse mit wichtigen Schichtfolgen und entsprechendem Sedimentgefüge und in den Gebieten des Muschelkalks meist Karsterscheinungen in Form von Dolinen, aber auch von Schichtprofilen in ehemaligen Abbaustellen.