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Wasserstoff-Hub im ländlichen Raum

Bild der Titelseite der Publikation: Wasserstoff-Hub im ländlichen Raum

Widder, Tobias; Stets, Wenzel; Sharma, Vishal; Krauß, Ken

2024

Projektbericht - Abschlussbericht; Projektbericht - Forschungsberichtsblatt

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Beschreibung

Die Etablierung einer Wasserstoffinfrastruktur ist auch im Mobilitätssektor ein zentraler Bestandteil der politischen und gesellschaftlichen Bestrebungen zur Loslösung von fossilen Energieträgern. In der vorliegenden Machbarkeitsstudie werden anlagenplanerische, wirtschaftliche, technische, regulatorische und genehmigungsrelevante Aspekte identifiziert, verarbeitet und evaluiert, um auf einer verlässlichen Basis zu einer Investitionsentscheidung zu gelangen. Darüber hinaus wird ein möglicher Weg andiskutiert, um den H2 Hub in Ehingen Wirklichkeit werden zu lassen.
Für die Standortwahl werden zwei gegenüberliegende Grundstücke identifiziert und bewertet. Für die weitere Planung ist ein Grundstück neben einer bestehenden konventionellen Tankstelle präferiert. Das gegenüberliegende Grundstück ist ebenfalls geeignet und kann insbesondere bei Skalierungsoptionen mitgeplant werden. Medienversorgung sowie Verkehrs- und Logistikaspekte sind jeweils bewertet.
In technologischer Hinsicht werden relevante Elektrolyseverfahren und Infrastrukturelemente beschrieben und verglichen. Für das Planungskonzept wird die AEM-Technologie ausgewählt. Für die elektrische Energieversorgung der Elektrolyse werden geeignete Lastprofile analysiert und in Bezug auf regulatorische Anforderungen für „grünen“ Wasserstoff diskutiert.
Der Genehmigungsprozess für die Standorte und die Anlagen wird aufgezeigt und bewertet. In der Gesamtschau wird die Genehmigungserteilung bei untersuchten Standorten als weitgehend unkritisch eingeschätzt. Dies trifft umso mehr zu, als dass perspektivisch vonseiten des Gesetzgebers Vereinfachungen wahrscheinlich sind.
Die lokale Bedarfsanalyse ergibt im Basisszenario einen Wasserstoffbedarf von etwa 100 Tonnen pro Jahr, um sieben H2-Busse und drei H2-LKW in einem ermittelten Betriebsregime zu versorgen. Für den Wasserstoffbedarf wird eine 1-MW-Stackleistung berechnet. Ein progressives Szenario bildet den doppelten Bedarf mit 2-MW-Leistung ab. Für beide Szenarien ist ein Anordnungskonzept ausgearbeitet.
In der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden CAPEX von 6,9 Mio. Euro für die Elektrolyse, die Tankstelle und zugehörige Planungsleistungen ermittelt. Ergänzt um OPEX ergeben sich Levelised Cost of Hydrogen (LCoH) in Höhe von knapp 17 EUR pro kg ohne Förderung. Bei einer 40%-Gesamt-CAPEX-Förderung ergeben sich etwa 14 EUR pro kg. Für eine 45%-CAPEX-Förderung nur auf den Elektrolyseur werden ca. 15,50 EUR pro kg Wasserstoff berechnet. Die LCoH werden mit Sensitivitätsanalysen und Best-Worst-Case-Betrachtungen angereichert.
Zusammenfassend kann die Umsetzbarkeit des Vorhabens als positiv bewertet werden. Eine Roadmap zeigt die Eckpunkte für eine Inbetriebnahme Mitte 2028.