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Konzeption für eine lokale Wasserstoffwertschöpfung zur Transformation und Sicherung des Standortes Grüne Industriestadt Singen

Bild der Titelseite der Publikation: Konzeption für eine lokale Wasserstoffwertschöpfung zur Transformation und Sicherung des Standortes Grüne Industriestadt Singen

Nusser, Tobias; Sorg, Tim; Stark, Thomas; Liebermann, Paul-David; Reichenbach, Franz

2024

Projektbericht - Abschlussbericht; Projektbericht - Forschungsberichtsblatt

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Beschreibung

Die Stadt Singen (Hohentwiel) verfolgt das Ziel, bis 2035 eine klimaneutrale Grüne Industriestadt zu werden. Angesichts der hohen Dichte an energieintensiven Betrieben und Logistikunternehmen ist die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff ein zentraler Aspekt zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts und für die Erreichung der kommunalen und unternehmerischen Klimaziele.
Mit der vorliegenden Machbarkeitsstudie sollen die Möglichkeiten für den Aufbau einer lokalen Wasserstoffwirtschaft geprüft werden sowie konkrete Konzepte und erforderliche Schritte zur Vorbereitung der Umsetzung aufgezeigt werden. Das Vorhaben ist Bestandteil des Förderprogramms „Regionale Wasserstoffkonzepte“ (RWK) des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Für die Bereitstellung von grünem Wasserstoff aus lokaler Produktion sind konkrete Anlagenkonzepte für die Erzeugung und Verteilung entwickelt worden. Elektrolyseleistungen von 55 MW bis 70 MW sind hierfür perspektivisch anvisiert. Neue Wasserstoffleitungen sollen in Kombination mit Trailerstationen genutzt werden, um eine flexible Belieferung zu gewährleisten und bei Bedarf extern erzeugten grünen Wasserstoff zu integrieren. Dabei wird gleichzeitig empfohlen die Abwärme der Elektrolyseanlage zu nutzen, um einen Beitrag zur kommunalen Wärmewende zu leisten. Je nach Ausbauphase könnten bis zu 9 % des städtischen Wärmebedarfs durch diese Abwärme gedeckt werden. Auf dieser Grundlage wurden geeignete Flächen auf der Gemarkung gesucht. Die Standortanalyse ergab, dass zwei Standorte ein hohes Potenzial für eine Umsetzung ausweisen.
Die ermittelten Wasserstoffgestehungskosten liegen je Szenario zwischen 5 und 6 Euro pro Kilogramm. Entscheidend in dieser Betrachtung sind die Strombezugskosten. Grundsätzlich werden diese Kosten perspektivisch als wettbewerbsfähig für die angestrebten Verwertungspfade in der Industrie eingeordnet.
Zentrales Ergebnis der Machbarkeitsstudie ist eine technisch funktionierende Konzeption für die Wasserstoffinfrastruktur zur Versorgung der Industriebetriebe, bestehend aus H2-Erzeugung, H2-Pipelines und Trailerstationen. Ein wirtschaftlich tragfähiges Betreibermodell wird durch die Vermarktung des Wasserstoffs bei den industriellen Großverbrauchern erwartet.