Beschreibung

Zur Eindämmung der Florenverfälschung dürfen in Deutschland seit März 2020 nur noch Pflanzen ohne Genehmigung in der freien Natur ausgebracht werden, deren genetischer Ursprung aus einem definierten Landschaftsausschnitt stammt. Grundlage bildet § 40 BNatSchG. Die Herkunft und Zusammensetzung von Saatgut spielt hierbei eine wichtige Rolle. Samenhaltiges Material darf nur innerhalb der für Baden-Württemberg definierten Ursprungsgebiete ausgebracht werden. Aus fachlicher Sicht ist eine Ausbringung im gleichen Naturraum wün­schenswert.

Das Projekt Archewiesen widmet sich im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ der Wiederherstellung, Aufwertung und Neuanlage von artenreichem Grünland. Durch verschiedene Verfahren wird lokales Saatgut von ökologisch hochwertigem, artenreichem Grünland gewonnen und auf artenarme Wiesen oder Ackerflächen ausgebracht. Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur Bewahrung der regionaltypischen Arten- und Genotypenvielfalt geleistet werden.

Das Infoblatt gibt Empfehlungen zu verschiedenen Erntemethoden, zu Bodenvorberei­tung und Ansaat auf den Empfängerflächen sowie zur Pflege und Bewirtschaftung. Gleichzeitig sollen Anreize für die Bewirtschaftenden artenreicher Grünlandbestände geschaffen werden, sich im Bereich Saatgutgewinnung ein wirtschaftliches Standbein aufzubauen.