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100 Betriebe und mehr für Ressourceneffizienz

Bild der Titelseite der Publikation: 100 Betriebe und mehr für Ressourceneffizienz

Schmidt, Mario; Haubach, Christian; Preiß, Marlene; Vogt, Alexandra; Spieth, Hannes; Bauer, Joa

2023

Projektbericht - Abschlussbericht; Projektbericht - Forschungsberichtsblatt

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Beschreibung

Das Projekt „100 Betriebe und mehr für Ressourceneffizienz“ knüpft an die Projekte „100 Betriebe für Ressourceneffizienz“ und „100PLUS Betriebe für Ressourceneffizienz“ an. Ziel aller drei Projekte ist es, erfolgreich umgesetzte Ressourceneffizienzmaßnahmen aus produzierenden Unternehmen in Baden-Württemberg zu finden, zu bewerten, auszuwählen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen sowie Unternehmen, die sich im Bereich Ressourceneffizienz engagieren, zu vernetzen. Insbesondere die Einsparungen, die durch die Maßnahmen realisiert wurden, sollen veröffentlicht werden. Der Schwerpunkt lag auf Maßnahmen in der Produktion, die zu einer Steigerung der Materialeffizienz geführt haben.
Im Projekt kamen weitere 23 Fallbeispiele von 24 Unternehmen hinzu, die gesammelt in Form einer Broschüre mit dem Titel „100 Betriebe für Ressourceneffizienz Band 3 – Praxisbeispiele und Klimabilanz“ veröffentlicht wurden.
Für die Maßnahmen aus den Fallbeispielen wurde ihr Beitrag zum Klimaschutz in Form von eingesparten THG-Emissionen berechnet. Dadurch kann aufgezeigt werden, welchen Beitrag zum Klimaschutz produzierende Unternehmen durch Ressourceneffizienzmaßnahmen leisten und welche Rolle Materialien dabei spielen. Durch die 23 Fallbeispiele werden pro Jahr ca. 86.000 t CO2e eingespart. Materialseitig stammen die größten Beiträge dabei von eingesparten Metallen und Kunststoffen. Die Bilanzierung erfolgte in Form eines Vorher-Nachher-Vergleichs. Zur umweltseitigen Bewertung der physischen Material- und Energieeinsparungen wurden Emissionsfaktoren aus der Ökobilanzdatenbank ecoinvent 3.7 herangezogen.
Neben den Minderungsbeiträgen der Maßnahmen konnten anknüpfend an die bestehenden Fallbeispiele mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse der Fallbeispielbeschreibungen Erkenntnisse zu den Motivatoren der Maßnahmen sowie vorhandenen Schwierigkeiten gewonnen werden. Die wesentlichen Motivatoren der Maßnahmen sind Potenziale zur Verbesserung der Kosteneffizienz, Potenziale zur Verbesserung der technischen Effizienz von Prozessen sowie die Reduktion der Umweltwirkungen von Produktionsprozessen. Auf der Seite der Hemmnisse mussten in den Fallbeispielen vor allem technologische Hemmnisse wie etwa der Mangel an geeigneten Technologien oder die Integration der Maßnahmen in die vorhandene Produktionsumgebung überwunden werden. Eng damit verbunden sind auf wirtschaftlicher Seite Befürchtungen von versteckten Kosten durch die Maßnahme sowie Produktionsunterbrechungen oder -störungen. In den Fallbeispielen erwies sich insbesondere die Zusammenarbeit mit Maschinen- und Anlagenbauern als hilfreich, um technologische Hemmnisse zu überwinden. Dadurch konnten maßgeschneiderte Lösungen entwickelt und die Integration der Maßnahme sorgfältig geplant werden. Es sollte daher auf eine Vernetzung und einen Austausch von Unternehmen entlang von Wertschöpfungsketten hingewirkt werden.
Darüber hinaus wurden durch Interviews mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern erste Einblicke in das Effizienzverständnis von Unternehmen sowie die Wahrnehmung von Effizienz und Resilienz gewonnen. Das Effizienzverständnis der Unternehmen ist vorwiegend vom klassischen Verständnis von Nutzen zu Aufwand gekennzeichnet, aber auch Lean-Einflüsse finden sich wieder. Die Unternehmensvertreterinnen und -vertreter sind der Meinung, dass Effizienz und Resilienz übereinander gebracht werden müssen, es fehlt jedoch an konkreten Ansätzen für die praktische Umsetzung.