Beschreibung

Baden-Württemberg zeichnet sich durch eine Vielgestaltigkeit an Naturräumen und Standorten aus, welche sich auch in einer vielfältigen Ackerbegleitflora widerspiegelt. Nach PIERNY (1994) kommen in Baden-Württemberg neun Ackerwildkraut-Gruppierungen vor, die in Abhängigkeit von Bodenreaktionen, Klimaansprüchen und geographischer Artverbreitung sowie Vergesellschaftung Schwerpunkte in den Landschaften aufweisen. Im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt beauftragte die LUBW im Jahr 2020 das Institut für Botanik und Landschaftskunde zur Durchführung einer Studie zur Ermittlung der Potenziale zur Förderung der Ackerbegleitflora. Für insgesamt 112 für Baden-Württemberg naturschutzfachlich bedeutsame Ackerbegleitarten wurden genaue Funddaten in einer Vorstudie ermittelt. Auf Basis der Ergebnisse der Vorstudie wurden vom auftragnehmenden Büro 62 Untersuchungsgebiete in zehn repräsentativen Landschaften für Felderhebungen ausgewählt und dort Ackerbegleitfloravorkommen wie auch die Wertigkeit von Ackerschlägen auf Basis der Artenfunde erfasst. Durch die vorliegende Untersuchung wurde ein großes Standortspektrum an Ackerschlägen, Vorkommen von Ackerbegleitarten und dem Zustand der Ackerbegleitflora abgedeckt. Die Flora von insgesamt 4.608 Ackerschlägen mit einer Fläche von 6.792 ha wurden dabei begutachtet. Die Fläche entspricht 0,8 % des für 2020 erhobenen Ackerlands in Baden-Württemberg (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2022). Rund 7 % der im Rahmen der Studie erfassten Ackerflächen beherbergen eine Wildkrautflora mit besonders wertgebenden Arten. Rund 16 % der untersuchten Flächen wiesen Vorkommen mit wertgebenden Ackerbegleitarten auf.