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Reaktiver Stickstoff in der Atmosphäre von Baden-Württemberg

Bild der Titelseite der Publikation: Reaktiver Stickstoff in der Atmosphäre von Baden-Württemberg

2023

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Reaktiver Stickstoff schädigt empfindliche Ökosysteme, die Gesundheit und das Klima. Mit dem Verbundvorhaben StickstoffBW will die Landesregierung dazu beitragen, reaktiven Stickstoff in der Atmosphäre und die Stickstoffüberschüsse auf ein verträgliches Maß zurückzuführen.

Mit dem StickstoffBW Depositionsbericht 2023 werden die für den Vollzug bereitgestellten und im Kartendienst des Landes Baden-Württemberg veröffentlichten Karten der Ammoniakkonzentration und der Stickstoffdeposition dokumentiert (5-Jahresmittel). Die Karten ersetzen die Interimslösung aus dem Jahr 2017 und basieren auf einer Kombination von vier Modellansätzen. Die Ammoniakkonzentration, die nun in einem ein ha Rasterauflösung vorliegt, wurde mit einem statistischen Ausbreitungsmodell berechnet. Mit Chemie-Transport-Modellen wurden die großräumigen Stoffströme ermittelt. Erstmals wurde auch die Sättigung der Vegetation durch Düngung berücksichtigt.

Baden-Württemberg exportiert reaktiven Stickstoff über die Landesgrenzen. Der Nettoexport an reaktivem Stickstoff beträgt 27 % der Emission. Die Ergebnisse weisen eine mittlere Ammoniakkonzentration von 2,6 µg/qm und eine mittlere Stickstoffdeposition in Höhe von 16,8 kg N/ha a aus. Davon gehen 60 % als reduzierte Stickstoffverbindungen nieder und 34 % als oxidierter Stickstoff. Mit der Nassdeposition werden ca. 39 % deponiert und 61 % mit der trockenen Deposition. Die Deposition sinkt derzeit jährlich um 1,7 %. Die Reduktion betrifft allerdings überwiegend oxidierten Stickstoff und kaum Ammoniak.  

In den Modellierungen sind nur sehr wenige große landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung als Punktquellen flächengenau berücksichtigt. Bei Genehmigungsverfahren und bei Planungen in der Nähe von Tierhaltungsanlagen wird daher eine räumliche Korrektur der Ammoniakkonzentration und Stickstoffdepositionen auf Grundlage der verfügbaren Daten empfohlen.

Am Ende des Berichtes sind Hinweise zur Aktualisierung der Hintergrundbelastung zusammengetragen und es wird eine praxisgerechte Umsetzung über ein Umweltinformations-, Planungs- und Bewertungssystem UIS Stickstoff vorgeschlagen.