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Wasserstofftankstelle Ulm - Begleitforschung zu Analyse des Betankungsprozesses und Wasserstoffqualität

Bild der Titelseite der Publikation: Wasserstofftankstelle Ulm - Begleitforschung zu Analyse des Betankungsprozesses und Wasserstoffqualität

Maier, Nicole; Kabza, Alexander; Jenne, Markus; Valter, Vladimir; Schlumberger, Günther

2017

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Wasserstoff (H2) als Energieträger ist regenerativ in großen Mengen wirtschaftlich herstellbar und dient unter anderem als Kraftstoff für Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Aufgrund des hohen Energieinhaltes von H2 und des einfachen Betankungsvorganges (Druckgas) zeichnen sich Brennstoffzellen-Fahrzeuge durch hohe Reichweiten aus. Das Betanken dauert nur wenige Minuten. 2016 waren in Deutschland bereits drei BZ-Fahrzeugtypen erhältlich. Mitentscheidend für die Markteinführung von BZ-Fahrzeugen ist der Aufbau eines H2-Tankstellen-Netzes. Bis 2018/19 soll die Anzahl an H2-Stationen bundesweit auf 100 Zapfsäulen ausgebaut werden. Eine davon ging im Juli 2016 am ZSW in Ulm in Betrieb.

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) wurde durch die im Projekt BWH15001 geförderten Investitionen in zukunftsfähige Geräte in die Lage versetzt, den Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur in Baden-Württemberg und darüber hinaus nachhaltig zu unterstützen.

Schwerpunkt der Forschung war die Überwachung, Abnahme und Optimierung der Betankungsqualität von H2-Tankstellen gemäß SAE J2601 durch ein Abnahmesystem (Fueling Station Test Module - FSTM): H2-Tankstellen ("Hydrogen Refuelling Stations" - HRS) werden vor der Erstinbetriebnahme abgenommen und danach regelmäßig überprüft. Das ZSW wird mit dem im Rahmen dieses Projektes entwickelten und beschafften Gerät zukünftig die Abnahme der Betankungsqualität nach der weltweit für HRS angewandten Richtlinie SAE J2601 anbieten. Zusätzlich wird die betankte H2-Menge erfasst und somit ein Beitrag zur Entwicklung einer eichfähigen Mengenmessung geleistet. Weiterhin ist die Möglichkeit enthalten, H2-Proben für die Laboranalyse zu entnehmen.

Wasserstoff kann für Brennstoffzellen schädliche Verunreinigungen in kleinsten Mengen enthalten (z. B. Kohlenmonoxid CO). Zulässige Grenzwerte im Bereich Parts per Million (ppm) oder gar Parts per Billion (ppb) sind in der ISO 14687-2 definiert, können bislang aber noch von keinem unabhängigen Labor in Deutschland nachgewiesen werden. Am ZSW wurde aufwändige Messtechnik für diese Spurenanalyse beschafft, mit der ein wichtiger Teil dieser niedrigen Grenzwerte für die Wasserstoffqualität im Anlieferzustand, bei Entnahme und bei Abgabe an den Fahrzeugantrieb nachweisbar ist.

Die Überprüfung eines Konzeptes zur schnellen und einfachen Online-Bewertung der Wasserstoffqualität hinsichtlich Brennstoffzellentauglichkeit wurde erfolgreich bearbeitet. Eine auf Schadanteile im Wasserstoff hochsensitive Brennstoffzellen-MEA (Membrane Electrode Assembly) wurde identifiziert. Der Einfluss der Betriebsparameter auf die Sensitivität gegen den Hauptschadstoff CO wurde quantifiziert und ein für den Sensorbetrieb optimaler Bereich definiert.

Zur Steigerung der Akzeptanz der Wasserstofftechnologie in der öffentlichen Wahrnehmung wurde an der im Juli 2016 eröffneten Wasserstofftankstelle ein Infobereich konzeptioniert und umgesetzt.