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Beschäftigungseffekte des Umweltschutzes in Baden-Württemberg

Krumm, Raimund

01.04.2005 - 30.06.2006

Beschreibung

In Baden-Württemberg waren im Jahr 2004 in der Querschnittsbranche Umweltschutzwirtschaft knapp 108.000 Personen beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 2,9% an der Gesamtbeschäftigtenzahl. Dies verdeutlicht, dass Umweltschutz nicht nur einen Kostenfaktor darstellt, sondern auch Arbeitsplätze schafft. Die baden-württembergische Umweltschutzwirtschaft hat ihren Schwerpunkt im Bereich „Luftreinhaltung und Klimaschutz". Hier sind allein 28% der Umweltschutzbeschäftigten tätig. Mit einem Anteil von immerhin 18% folgt der Sektor „Gewässerschutz/Abwasserbehandlung". In Bezug auf die Betriebsgrößenstruktur zeigt sich, dass Großbetriebe mit 500 und mehr Beschäftigten 27% der Umweltschutzbeschäftigten stellen und damit gemessen an ihrem allgemeinen Beschäftigtenanteil überproportional zur Umweltschutzbeschäftigung im Land beitragen. Die entsprechende Abschätzung des IAW ist die erste umfassende Erhebung zur Umweltschutzbeschäftigung im Land seit 1981. Die Studie basiert neben der Beschäftigtenstatistik insbesondere auf der Auswertung des IAB-Betriebspanels und einer vom IAW durchgeführten Befragung von Wirtschaftsverbänden. Ein Vergleich mit der baden-württembergischen Umweltschutzbeschäftigung des Jahres 1998, zu welcher ähnliche betriebliche Daten erhoben wurden wie 2004, ist aufgrund des unterschiedlichen Repräsentativitätsgrades der relevanten Befragungen nur bedingt möglich. Die unter diesem Referenzvorbehalt durchgeführten Alternativrechnungen deuten für die baden-württembergische Umweltschutzbeschäftigung für die Zeit von 1998 bis 2004 allenfalls einen leichten Zuwachs an, ohne die Möglichkeit eines marginalen Rückgangs auszuschließen. Insgesamt könnte man also von einer eher stagnierenden Entwicklung sprechen. Die Vergleichbarkeit zwischen der Umweltschutzbeschäftigung in Baden-Württemberg und Deutschland ist eingeschränkt, da die baden-württembergische Länderstudie zur Umweltschutzbeschäftigung wegen der im Vergleich zur Bundesebene weniger breiten Datenbasis eine andere Methodik zugrunde legen musste. Es gibt jedoch statistische Anhaltspunkte dafür, dass die baden-württembergische Wirtschaft nicht so stark auf die Produktion von Umweltschutzgütern ausgerichtet ist wie die gesamtdeutsche Wirtschaft. Betrachtet man die zukünftige Entwicklung der baden-württembergischen Umweltschutzwirtschaft, dann zeigen sich eher günstige Zukunftsaussichten. Diese stützen sich nicht zuletzt auf den erwarteten Boom bei der Solarenergie, bei der das Land gewisse regionale Produktions- und Forschungsschwerpunkte aufweist. Unabhängig davon dürfte gerade der Export von Umweltschutzgütern beachtliche Wachstumspotenziale bieten. Dies betrifft beispielsweise den Auslandsabsatz in die der Europäischen Union neu beigetretenen mittel- und osteuropäischen Länder oder auch den Export nach China und Indien.