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Innovationswirkungen des EG-Umwelt-Auditsystems in Baden-Württemberg - Eine Analyse auf Basis einer Breitenbefragung und Fallstudien - Teil 1

Rennings, Klaus

01.10.2000 - 30.09.2002

Beschreibung

Ein wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Ausgestaltung von Umweltpolitik in einer Weise, die die umweltfreundliche Produktion von Gütern und Dienstleistungen mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen verbindet. In den letzten Jahren werden insbesondere ?weichen" Instrumenten mögliche Innovationswirkungen in diese Richtung zugesprochen. Eines der wichtigen Instrumente in diesem Kontext sind auf betrieblicher Ebene die Einführung von Umweltmanagementsystemen (UMS) und auf Regulierungsebene entsprechende Zertifizierungssysteme wie das EG Umwelt-Audit-System (EMAS). Von diesen Maßnahmen werden sowohl Prozessinnovationen zur Verbesserung der Umweltqualität bei gleichzeitiger Senkung der Kosten (z. B. für Energie, Wasser, Abfall, Material) als auch Produktinnovationen zur Entwicklung öko-effizienter Produkte und Dienstleistungen erhofft. Während das allgemeine Kosten-Nutzen-Verhältnis von UMS nach EMAS in einer Reihe von Studien bereits erforscht wurde (siehe u. a. FEU 1998b), sind die Innovationswirkungen von UMS bzw. EMAS bislang noch nicht systematisch untersucht worden. Auch die Wirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit sind kaum erforscht. Das Forschungsvorhaben möchte diese Forschungslücke schließen und exemplarisch bezogen auf Unternehmen in Baden-Württemberg erstmals theoretisch und methodisch fundierte Erkenntnisse zu diesem Fragenkomplex liefern: Welche Arten von Innovationen ruft EMAS hervor? Sind dies in erster Linie organisatorische oder auch technische Innovationen? Gibt es hier Veränderungen im Zeitverlauf? Und wie hängt dies mit der Unternehmensgröße sowie -strategie zusammen? Hängen die Innovationswirkungen davon ab, ob EMAS mit dem strategischen Management verbunden wird? Und macht EMAS gegenüber anderen UMS einen Unterschied? Wirkt die Implementation von UMS bzw. EMAS eher positiv oder negativ auf den Unternehmenserfolg (Umsatz, Exporte, Beschäftigte). Oder umgekehrt gefragt: Sind es eher die erfolgreichen oder die weniger erfolgreichen Unternehmen, die dieses freiwillige Instrument nutzen? Wo gibt es, im Sinne von ?Benchmarking", interessante Fallbeispiele von besonders innovativen ?Best Practices", von denen andere Unternehmen lernen können? Wo gibt es aber auch Innovationshemmnisse, die überwunden werden müssen? Diese Fragen sollen in drei Schritten beantwortet werden. Schritt 1 besteht aus einer Auswertung der Literatur, die in Abschnitt 2 des Zwischenberichtes dargestellt ist. Er unterteilt sich in verschiedene Unterabschnitte, da das Projekt interdisziplinär konzipiert ist und auf Vorarbeiten aus verschiedenen Bereichen aufbaut. In Abschnitt 2.1.2 werden wichtige Begriffe und Konzepte präzisiert, wobei aufgrund des spezifischen Fokus auf Innovationswirkungen sowie der noch fehlenden Standardisierung organisatorischen (Umwelt)Innovationen besonderes Augenmerk gewidmet wird. Wesentliche Erkenntnisse können aus Evaluationsstudien zu Umweltmanagementsystemen gezogen werden (2.2). Da im Projekt Einflussfaktoren auf die Entwicklung und Ausgestaltung des Umweltmanagements untersucht werden sollen, wird zusätzlich Literatur zu strategischem Management (2.3) und organisationalem Lernen (2.4) ausgewertet. Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt liegt auf den Wettbewerbs- und Beschäftigungswirkungen von Umweltmanagementsystemen. Hierzu wurden Untersuchungen zum Zusammenhang von Umweltschutz und ökonomischen Wirkungen auf Beschäftigung sowie Wettbewerbsfähigkeit ausgewertet (2.5). Nach der Literaturauswertung werden in Schritt 2 eigene Hypothesen formuliert (Abschnitt 3), die dann in den Hauptphasen des Projektes durch Fallstudien (Abschnitt 4) und eine Breitenbefragung (Abschnitt 5) getestet werden.