PUDI Projektdetails

angle-left Zurück

Zukünftige Energieflüsse und Anforderungen an das Stromverteilnetz auf Quartiersebene im Kontext nachhaltiger Mobilität und Energieversorgung (eNetze)

Neuburger, Martin

15.12.2020 - 14.12.2021

Beschreibung

Für eine nachhaltige Zukunft ist der Energieanteil aus fossilen Energieträgern zu vermeiden. Die dadurch notwendige Transformation des Energiesystems in den nächsten Jahren hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung, entsprechend den Klimazielen des Landes Baden-Württemberg, erfordert den Umbau einer von zentraler Einspeisung geprägten Versorgungsstruktur hin zu einer dezentralen Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen. Insbesondere der urbane Raum steht hierbei aufgrund der vorherrschenden Flächenkonflikte, vielfältigen Versorgungsaufgaben und hohen Lastdichten in einem besonderen Fokus, was exemplarisch am Bilanzraum der Stadt Stuttgart gezeigt wird.

Dezentrale erneuerbare Energiequellen sind bekannt für ein sich zeitlich stark veränderndes Leistungsangebot. Zur Gewährleistung der Energieverfügbarkeit erwachsen neuartige Anforderungen an die Energienetze. Sektorenkopplungen in den Bereichen Mobilität und Wärme stellen Anforderungen an das urbane Stromverteilnetz. In etwa 10 % der Umspannstationen ist ein Handlungsbedarf zu erkennen. Es wird dabei ersichtlich, dass bereits die Mobilität eine Herausforderung an die zukünftige Versorgung mit elektrischer Leistung stellt. Gleichzeitig sind für grundlegende Anpassungen im Bereich der Infrastruktur zeitintensive Planungs- und Umsetzungsmaßnahmen notwendig, weshalb eine frühzeitige Identifikation von Handlungsfeldern unabdingbar ist. Neben der Elektromobilität gibt es weitere Energieverbraucher, weshalb ein ganzheitlicher Ansatz gewählt werden muss.

Ziel dieses Projektes ist, über die Mobilität hinaus alle weiteren elektrischen Bedarfe für das Jahr 2030 zu ermitteln. Ein besonderes Augenmerk wird auf die elektrische Energieversorgung gelegt. Die Auswirkungen auf typische urbane Stromverteilnetze auf Quartiersebene werden herausgearbeitet. Hierbei wird neben der Sektorenkopplung auch die dezentrale Erzeugung und Einspeisung berücksichtigt. Anhand der Ergebnisse sollen Planungsgrundsätze für städtische Versorgungsaufgaben erarbeitet und konkreter Handlungsbedarf identifiziert werden. Des Weiteren werden Bereiche der Energieanwendungen, z.B. Heiz- bzw. Klimatisierungsbedarfe, in die Betrachtung mit einbezogen. Es wird somit ein ganzheitlicher Ansatz für das Jahr 2030 / 2050 erstellt. In der hier anvisierten Vorgehensweise werden Quartiere der Stadt Stuttgart kategorisiert und exemplarisch evaluiert. Diese Ergebnisse erlauben das Ermitteln von Handlungsdirektiven für Quartiere bzw. Cluster, aber auch die Betrachtung von Einzelszenarien. Abschließend erlaubt dieses Vorgehen, die Ergebnisse auch über die Stadt Stuttgart hinaus zu übertragen.