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Mikrokunststoffe in Komposten und Gärprodukten aus Bioabfallverwertungsanlagen und deren Eintrag in landwirtschaftlich genutzte Böden - Erfassen, Bewerten, Vermeiden (MiKoBo) - Teil 4

Forberger, Jens

18.04.2018 - 31.03.2021

Beschreibung

Mikroplastikpartikel, definiert als Kunststoffpartikel (MKS) < 5 mm, werden zunehmend als Belastung der Umwelt gesehen. Derzeit fokussiert die Forschung auf eine eher deskriptive Erfassung dieser Belastung. MiKoBo betrachtet das vergleichsweise wenig erforschte Umweltsystem Boden (Eintragswege und deren mögliche Beeinflussung). Ein bekannter Eintragsvektor für Mikrokunststoffe (MKS) in Böden ist Klärschlamm, jedoch kann dieser durch rechtliche Vorgaben relativ einfach verschlossen werden. Bislang noch kaum erfasst ist dagegen die mögliche Belastung der Böden durch MKS in organischen Düngern. In Deutschland werden Bioabfälle getrennt gesammelt und stofflich bzw. stofflich-energetisch verwertet. Die Komposte und Gärreste aus den Bioabfallverwertungsanlagen sind wertvolle organische Dünger. Gleichzeitig finden sich im Bioabfall immer auch Kunststoffverunreinigungen, vor allem durch Plastiktüten. Es werden in MiKoBo daher Methoden zur Identifizierung und Quantifizierung von MKS in Komposten, Gärprodukten und Böden erarbeitet. Durch die Kombination aus Adaptation von bestehenden Identifikationsmethoden (aus dem aquatischen Bereich) und Neuentwicklung von zeitlich "schnelleren" Identifikationsmöglichkeiten (ausgehend von aquatischen /limnischen Systemen sowie aus Gärresten) wird die Grundlage hierfür geschaffen. Nachfolgend wird das Potential von Bioabfallverwertungsanlagen als Quelle für MKS abgeschätzt, und die Wirkung von eingetragenen MKS auf die Bodenqualität bestimmt. MiKoBo wird erforderliche Maßnahmen und Handlungsempfehlungen ableiten und in enger Kooperation mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg einen Leitfaden zum Themengebiet erstellen.