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Untersuchung der Ökologie von Zecken als Überträger von Krankheitserregern in Baden-Württemberg im Bezug auf Habitat, Landnutzung, Wirtstiere und Klima - Teil 1

Petney, Trevor

01.04.2012 - 31.07.2015

Beschreibung

In diesem interdisziplinär ausgerichteten Projekt werden Detailstudien bezüglich der komplexen Interaktionen zwischen Zecken, Wirten, Pathogenen und ihrer Umwelt. Das Vorhaben ist in Module unterteilt, die sich mit dem großräumigen Verbreitungsmuster von Zecken in Baden-Württemberg (Modul 1), Detailstudien zu Zecke-Wirt-Pathogen-Interaktionen im Zusammenhang mit dem Bestandsklima (Modul 2) sowie dem Auftreten der veterinär- und humanmedizinisch bedeutenden, durch Zecken übertragenen Pathogene, Borrelien, dem Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus, Babesien und Rickettsien befassen (Modul 3). In Modul 1 wurden im ersten Projektjahr mit Hilfe thematischer Karten und deren Verschneidung in einem GIS (GeoInformationsSystem) 25 für BW typische Waldgebiete ausgewählt, die Standortwahl durch Geländebegehungen spezifiziert, Klimastationen aufgebaut und mit den entsprechenden Messungen sowie Zeckensammlungen begonnen. In Modul 2 wurden in fünf unterschiedlichen Waldhabitaten Klimastationen zur Aufnahme mikro- und makroklimatischer Parameter installiert. An diesen Stationen wurden ebenfalls auf der bodennahen Vegetation aktive Zecken gesammelt. Zudem wurden einmal pro Monat Kleinsäuger gefangen und auf Zeckenbefall untersucht um Daten zur Populationsdynamik der Zecken und ihrer Wirte zu erhalten. Zur kontinuierlichen Bestimmung der Zeckenaktivität abhängig von Jahreszeit, Wetter und Niederschlag wurden in Karlsruhe und Stuttgart zusätzlich Feldparzellen aufgebaut. In Modul 3 wurden die in Modul 1 und 2 gesammelten Zecken auf Infektion mit Borrelien, dem FSME-Virus, Rickettsien und Babesien untersucht. Alle bisherigen Arbeiten werden in den folgenden Projektjahren fortgeführt, um mit den gewonnenen Daten aus allen Modulen die relative Bedeutung der von uns untersuchten Faktoren zu bestimmen und zu bewerten, und um damit ein Modell zu Zecken-Wirt-Pathogen-Umwelt-Interaktionen zu erstellen, das die Bedeutung von Klimaveränderungen für zeckenübertragene Krankheiten in Baden-Württemberg mit einbezieht.