PUDI Details

angle-left Zurück

Herstellung rekombinanten alpha-S1-Kaseins als Basis verbesserter diagnostischer und therapeutischer Verfahren bei Kuhmilch-Allergien

Bild der Titelseite der Publikation: Herstellung rekombinanten alpha-S1-Kaseins als Basis verbesserter diagnostischer und therapeutischer Verfahren bei Kuhmilch-Allergien

Forster, Johannes; Deichmann, K.; Spürgin, P.

1997

Projektbericht - Abschlussbericht

PDF Download

Weitere Dateien:

Beschreibung

Die Kuhmilch-Allergie ist die häufigste Allergie im Säuglings- und Kleinkindesalter. Die verfügbaren in vitro-Tests sind wenig aussagekräftig und Provokationsteste sind zeit- und kostenaufwendig. S1-Kasein stellt das hitzestabile Hauptallergen der Kuhmilch dar. Ziel der Arbeit war es, ein definiertes, einfach und gefahrlos anzuwendendes sowie aussagekräftiges Diagnostikum zu entwickeln, das sowohl in vitro wie in vivo Anwendung finden kann. Um die schwierige Auftrennung natürlichen S1-Kaseins aus Rohmilch zu umgehen, wurde die kodierende Sequenz des S1-Kaseins in einen Expressionsvektor kloniert und das Protein als Fusionsprotein mit dem maltosebindenden Protein (MBP) in Bakterienzellen exprimiert und aufgereinigt. Im Anschluß wurde das rekombinante Kasein mittels einer Protease vom Fusionsanteil abgespalten und abgetrennt. Die Identität des Proteins konnte über Aminosäuresequenzierungen nachgewiesen werden. Die immunologische Vergleichbarkeit des rekombinanten mit dem nativen Kasein wurde im IgE- und IgG-Bindungsassay anhand von Patientenseren sowie mit Hilfe eines Phagemid-Systems nachgewiesen. Gleichzeitig konnten wir die Wertigkeit der IgE-Bindungsassays auf rekombinantes wie natives S1-Kasein für die Diagnostik der Kuhmilchallergien nachweisen. Die von uns für S1-Kasein etablierte rekombinante Proteinherstellung erlaubt auch die Expression von Fragmenten des Proteins, was sich als wertvolles Hilfsmittel bei der Erforschung der B- und T-Zell-Epitope des S1-Kaseins erweisen könnte. Die spezifisch S1-Kasein erkennende Phagenpopulation erlaubt, ein kostengünstiges und einfach anzuwendendes Nachweisverfahren für die Anwesenheit versteckter Kuhmilchproteine in Nahrungsmitteln zu etablieren. Es ergibt sich dabei die Möglichkeit, auch geringste Mengen versteckten S1-Kaseins in Nahrungsmitteln aufzuspüren. Unspezifische Resultate des Phagemid-Systems ließen sich auf Unspezifitäten des Nachweisverfahrens zurückführen. Zur Optimierung des Verfahrens wurde rekombinantes, spezifisch S1-Kasein erkennendes Protein hergestellt. Der Nachweis der Wertigkeit dieses Systems steht noch aus.