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Mikrobieller Abbau von Ammonium im Grundwasser

Bild der Titelseite der Publikation: Mikrobieller Abbau von Ammonium im Grundwasser

Schübl, Marleen

2014

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Beschreibung

Dass es sich bei Ammonium um einen mikrobiell gut abbaubaren Schadstoff handelt, zeigt sich immer wieder bei Untersuchungen an Altablagerungsstandorten. Die Schadstofffahne im Grundwasser weist häufig eine weit geringere Ausdehnung auf, als erwartet. Der Grund dafür ist, dass neben dem bekannten aeroben Weg über die Nitrifizierung, der Abbau auch anaerob über die Anammoxreaktion stattfindet. Die anaerobe Ammoniumoxidation (Anammox) wurde erst Mitte der 90er Jahre entdeckt und veränderte die Betrachtungsweise des Stickstoffkreislaufs grundlegend. Aufgrund der vielfältigen Abbaubarkeit bietet sich im Umgang mit Ammoniumschadensfällen ein Konzept an, das auf kontrollierte natürliche Schadstoffminderung (Monitored Natural Attenuation) setzt. Um den in Baden-Württemberg für das Grundwasser gültigen Prüfwert zu berücksichtigen, kann unter bestimmten Bedingungen ein solches MNA-Konzept eine preiswertere und umweltschonendere Alternative zu einer konventionellen Sanierungsmaßnahme darstellen. Die Abbauprozesse müssen hierfür identifiziert und quantifiziert werden. Für den Nachweis von Anammoxbakterien und ihrer Aktivität werden in der Arbeit einige Methoden vorgestellt. Da Anammoxbakterien bereits in kontaminierten Grundwasserleitern vorgefunden wurden, kann man davon ausgehen, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Stickstoffverbindungen an Altablagerungen leisten. In der Arbeit werden zwei Fallbeispiele in Baden-Württemberg erläutert, bei denen Indizien zu stattfindenden Anammoxprozessen vorliegen. Daneben wird der Fall Osterhofen präsentiert, anhand dessen Beispiel exemplarisch eine Vorgehensweise beim Umgang mit Ammoniumschadensfällen entwickelt wurde.