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Energie- und Klimaschutzziele 2030

Bild der Titelseite der Publikation: Energie- und Klimaschutzziele 2030

Schmidt, Maike; Fuchs, Anna-Lena; Kelm, Tobias; Abdalla, Nabil; Bergk, Fabian; Fehrenbach, Horst; Jamet, Marie; Lambrecht, Udo; Mellwig, Peter; Pehnt, Martin; Vogt, Regine; Elsland, Rainer; Fleiter, Tobias; Bürger, Veit; Dehoust, Günter; Förster, Hannah; Greiner, Benjamin; Hennenberg, Klaus; Scheffler, Margarethe; Wiegmann, Kirsten; Maaß, Christian; Sandrock, Matthias

2017

Projektbericht - Abschlussbericht; Projektbericht - Forschungsberichtsblatt

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Beschreibung

Hintergrund, Ziele und Abgrenzung des Vorhabens

Die Beschlüsse der Weltklimakonferenz von Paris erfordern in den nächsten Jahrzehnten eine massive Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen (THG). Vor diesem Hintergrund wurden auf EU- und Bundesebene die bestehenden langfristigen Ziele zur Minderung der Treibhausgasemissionen bestätigt und durch Zwischenziele für das Jahr 2030 ergänzt.

Auch Baden-Württemberg will einen angemessenen Beitrag zum Klimaschutz leisten und hat sich daher mit dem Klimaschutzgesetz in einem breiten politischen Konsens bereits 2013 zu einer langfristigen Treibhausgasminderung von 90 % bis zum Jahr 2050 gegenüber 1990 verpflichtet. Für das Jahr 2020 wurde im Klimaschutzgesetz ein Treibhausgasminderungsziel von 25 % festgelegt, das im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) in sektorale Zielsetzungen aufgeteilt und mit konkreten Strategien und Maßnahmen hinterlegt ist.

Als Grundlage zur Konkretisierung von Zielen für das Jahr 2030 dient die vorliegende Studie. In dieser Studie werden auf der Basis eines Zielszenarios Vorschläge für ein Gesamtminderungsziel für das Jahr 2030 sowie sektorale Minderungsziele abgeleitet. Bei diesem Zielszenario handelt es sich um ein normatives Szenario, das die erforderlichen Entwicklungen auf der Zeitachse aufzeigt, um das Langfristziel von 90 % THG-Minderung für Baden-Württemberg bis 2050 zu erreichen. Dazu sind unter Berücksichtigung der baden-württembergischen Spezifika die wesentlichen Eckpunkte und Minderungsstrategien der Klimaschutzszenarien auf Bundesebene eingeflossen.

Die Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg sind derzeit zu rund 90 % der Nutzung von Energie zuzurechnen. Im Fokus der vorliegenden Studie steht deshalb die Erstellung eines Energieszenarios. Neben den energiebedingten Emissionen werden jedoch auch die Treibhausgasemissionen der nicht-energiebedingten Bereiche (Land- und Forstwirtschaft, prozessbedingte Emissionen in der Industrie, Abfall- und Kreislaufwirtschaft) vertieft betrachtet, so dass sich ein vollständiges Bild der zulässigen Entwicklung mit Blick auf das Klimaschutzziel bis 2050 ergibt. Ergänzend werden ausgewählte ökonomische Implikationen der Umsetzung dieser Klimaschutzstrategie analysiert.

Auf Bundesebene wurden im Zuge der Erstellung des Klimaschutzplans intensive Diskussionen über die sektoralen Zielsetzungen für das Jahr 2030 geführt. Ein konkretes Maßnahmenprogramm, das die Umsetzung der Ziele sicherstellen soll, wurde allerdings erst für das Jahr 2018 angekündigt. Gleiches gilt auch für die EU-Ebene. Es wurden Ziele für 2030 festgelegt, die Konkretisierung und Implementierung der erforderlichen Maßnahmen zur Zielerreichung stehen jedoch noch aus. In der vorliegenden Studie konnte deshalb nicht quantifiziert werden, inwieweit noch zu ergreifende EU- und Bundesmaßnahmen dazu beitragen werden, den hier dargelegten Pfad des Zielszenarios für Baden-Württemberg umzusetzen. Dementsprechend ist auch die Weiterentwicklung des IEKK inklusive der Erarbeitung konkreter Maßnahmen nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Deren Inhalte, insbesondere das Zielszenario und die Empfehlungen zu den zentralen Handlungsmöglichkeiten des Landes, sollen jedoch die wissenschaftliche Grundlage für die Diskussion zur Weiterentwicklung sektoraler Ziele, Strategien und Maßnahmen im Rahmen der Fortschreibung des IEKK und des Klimaschutzgesetzes zur Verfügung stellen.