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Entwicklung von Passivsammlern zum zeitlich integrierenden Grundwasser-/Oberflächengewässer und Depositionsmonitoring: Keramikdosimeter und Depositionssammler

Bild der Titelseite der Publikation: Entwicklung von Passivsammlern zum zeitlich integrierenden Grundwasser-/Oberflächengewässer und Depositionsmonitoring: Keramikdosimeter und Depositionssammler

Grathwohl, Peter

2001

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Bisher werden in Überwachungsmessnetzen für die Deposition aus Niederschlägen ebenso wie für Grundwasser oder Oberflächengewässer in der Regel nur die momentanen Schadstoffkonzentrationen bei der Beprobung erfasst (Stichtagsmessungen). Die für die Bewertung einer Wassergefährdung wichtigen langfristig auftretenden Konzentrationsschwankungen werden dabei ebenso wenig ermittelt wie kurzfristige Extremwerte (letztere werden eher zufällig gefunden, was noch größere Interpretationsfehler zur Folge haben kann). Ziel des hier verwendeten Passivsammler-Konzepts ist es, eine über lange Zeiträume integrierende Mittelung bereits bei der Probenahme (Summenanalyse) zu erreichen. Damit reduziert sich nicht nur die Zahl der notwendigen Analysen bis auf ganz wenige integrierende Summenanalysen, sondern es werden auch Fehler bei der Probenahme sowie dem Transport und der Lagerung der Probe (z.B. durch Ausdampfen oder Sorption) vermieden.

In diesem Projekt wurden zwei zeitlich integrierende Wasserbeprobungssysteme für organische Schadstoffe entwickelt, die es erlauben, die mittleren Schadstoffkonzentrationen mit nur wenigen integralen Messungen (Langzeitüberwachung) zu erfassen und damit sehr kostengünstig arbeiten.

Im Falle der atmosphärischen Deposition erfolgt dies durch den Einsatz von Adsorberkartuschen, in denen sich ein Adsorbermaterial befindet, welches die Schadstoffe aus dem Niederschlagswasser durch Adsorption aufnimmt. Nach der Extraktion ist so eine quantitative Bestimmung der Depositionsrate möglich.

Im Falle der Grundwasserbeprobung wird die zeitlich integrierende Messung der Schadstoffe im Wasser durch den Einsatz von Keramikdosimetern erreicht, die z.B. in bestehende Grundwassermessstellen eingebaut werden. Einmal ins Wasser eingebracht, reichern die Keramikdosimeter während des gesamten Beprobungszeitraums (bis zu mehreren Monaten) kontinuierlich Schadstoffe aus dem Kontaktwasser an. Dies erfolgt ohne aktives Zutun wie z.B. Pumpen, d.h. ohne Störung der Grundwasserhydraulik und somit auch ohne die Gefahr der Beeinflussung der Schadstoffkonzentrationen. Die Keramikdosimeter bestehen aus einem mit Adsorbermaterial (auf die Schadstoffe abgestimmt) gefüllten Keramikrohr, wobei die poröse Keramik als nur für die Schadstoffe durchlässige Membran wirkt. Zudem sind die Keramikdosimeter aufgrund der Limitierung der Schadstoffaufnahme durch Diffusion durch die Keramikmembran hindurch kalibrierbar. Prinzipiell ist das Verfahren ebenso für Oberflächengewässer oder Abwasser geeignet.

Als Schadstoffgruppe wurde v.a. die der Polycyclischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht, da sie wohl zu den am weitesten verbreiteten organischen Verunreinigungen in der Umwelt überhaupt gehören.