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Mittel- bis langfristige Auswirkungen von Kompensations- bzw. Bodenschutzkalkungen auf die Pedo- und Hydrosphäre

Bild der Titelseite der Publikation: Mittel- bis langfristige Auswirkungen von Kompensations- bzw. Bodenschutzkalkungen auf die Pedo- und Hydrosphäre

Feger, K.H.

2000

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

In zwei benachbarten kleinen Wassereinzugsgebieten im Forstbezirk Schluchsee (südlicher Hochschwarzwald) wurden die mittel- bis längerfristigen Auswirkungen einer praxisüblichen Kalkung 6 bis 8 Jahre nach Ausbringung untersucht. Als Varianten standen das unbehandelte Kontrollgebiet S1 und das 1990 mit 4 t/ha Dolomit-Granulat behandelte Gebiet S4 zur Verfügung. Untersucht wurden Wasserqualität und Stoffverlagerung entlang von Fließwegen in den Böden der Einzugsgebiete in unterschiedlichen Zeitskalen. Anhand wiederholter Inventuren von Mineralboden und Auflagehumus sowie Feinwurzeln und Nadeln der Fichtenbestände wurden zeitliche Veränderungen als Folge der Kalkung erfasst und beurteilt. Außerdem erfolgten detaillierte Untersuchungen zur mikrobiellen Aktivität und N-Dynamik der Oberböden. Zum Vergleich ebenfalls beprobt wurden drei weitere ältere Kalkungsflächen in Süddeutschland (Höglwald, Adenau und Idar-Oberstein).

Die Kalkung in S4 hatte auch im 6. Bis 8. Jahr nach Ausbringung keine drastischen Veränderungen der Sickerwasser-Zusammensetzung bewirkt. Somit ergaben sich durch die Einzugsgebietskalkung in Schluchsee weder ausgeprägte positive (verbesserte Säurepufferung) noch negative (erhöhte Nitrat-Auswaschung) Effekte auf den Gewässer-Chemismus. Die Bestandesernährung wurde durch die dolomitische Kalkung längerfristig relativ schwach beeinflusst. Chemische Veränderungen betrafen hauptsächlich den Auflagehumus. Trotz auch im Mineralboden verbesserter chemischer Bedingungen, bestand die bereits nach der Kalkung beobachtete Verflachung der Feinwurzelmasse fort. Diese Tatsache stellt zweifellos ein beträchtliches Risiko im Hinblick auf die ernährungspysiologische Bestandesstabilität dar. Die Auswirkungen der Kalkung auf mikrobielle Biomasse und Aktivität waren standörtlich außerordentlich differenziert und außerdem abhängig von der Dauer der Kalkwirkung. Das Muster der N-Mineralisation auf den vier gekalkten Standorten war uneinheitlich. Anhaltende C-Mineralisation und Überschuss-Nitrifikation scheinen offenbar am ehesten mit biotisch aktiven Oberböden und gleichzeitig hoher N-Depositionsbelastung verknüpft zu sein.