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Prospektive Längsschnitt-Studie zur Erforschung der Ozon-Immission in ihrer Bedeutung für das Lungenwachstum von Schulkindern

Bild der Titelseite der Publikation: Prospektive Längsschnitt-Studie zur Erforschung der Ozon-Immission in ihrer Bedeutung für das Lungenwachstum von Schulkindern

Kühr, J.; Moseler, M.; Forster, Johannes; Mattes, J.; Ihors, G.; Bär, G.; Schneider, C.

1999

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Über einen Gesamtbeobachtungszeitraum von 18 Monaten (März 1996 bis Oktober 1997) wurde eine Population von initial 1101 Grundschülern aus sechs Gebieten Baden-Württembergs mit überwiegend geringer industrieller Luftschadstoff-Emission verfolgt. Hauptziel der Studie war es, langfristige Effekte der natürlichen sommerlichen Ozon-Immission zu erfassen und ggf. zu quantifizieren. Die Wirkungsvariablen wurden in der Gesamtpopulation im Wesentlichen anhand von vier schriftlichen Befragungen (respiratorische Anamnese), sechs spirometrische Lungenfunktionstestungen und zwei Allergie-Hauttests erhoben. Die Expositionsvariablen wurden mithilfe Daten aus regulären Messungen der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg gebildet und umfassten neben der Außenluft-Ozonkonzentration auch das NO2 und die Feinstaubfraktion PM10. Um Überlappungen mit Einflüssen der Pollen-Exposition auszuschließen, wurden Probanden mit entsprechender Sensibilisierung von der Analyse der Ozon-Exposition ausgeschlossen.

Es konnten bzgl. der kurzfristigen Ozon-Exposition in den Querschnittmodellen keine konsistenten Effekte nachgewiesen werden, während im GEE-Modell (Messwiederholung über sechs Messungen der Lungenfunktion), ohne Berücksichtigung weiterer Schadstoffe, eine signifikante negative Assoziation mit der FEV1 erkennbar wird. Jedoch werden bei Berücksichtigung von mittelfristiger Ozon- bzw. PM10-Exposition im Erklärungsmodell statistisch signifikante kurzfristige Ozon-Effekte bzgl. FVC und die FEV1 deutlich. Daneben zeigen sich signifikante negative Assoziationen zwischen kurzfristiger PM10- und NO2-Exposition einerseits und FVC und FEV1 andererseits. Zusätzlich zeigt sich Entsprechendes bzgl. der mittelfristigen PM10-Exposition und der FVC. Die natürlichen Ozon-Expositionsbedingungen schwanken erheblich zwischen Sommer 1996 und Sommer 1997. Dies kann z.T. erklären, warum nur in 1996 nicht aber in 1997 eine deutliche negative Assoziation von sommerlicher Ozon-Exposition und dem Zuwachs der Lungenfunktionsgrößen gezeigt werden konnte. Bei Zusammenfassung dieser Teilergebnisse in einer Analyse für den Gesamtbeobachtungszeitraum zeigt sich keine statistisch signifikante Beziehung zwischen natürlichem Zuwachs von FVC und FEV1 einerseits und den Variablen für die Ozon-Exposition andererseits. Zur Vervollständigung der Analysen steht noch die gemeinsame Auswertung mit einem externen Kollektiv einer Region mit geringerer Ozon- Immission (Niederösterreich) aus.

Schlussfolgernd kann schon jetzt aufgrund der Projektergebnisse gesagt werden, dass zur Klärung der Haupthypothese der bisherige Beobachtungszeitraum aufgrund der stattgehabten saisonalen Bedingungen noch zu kurz erscheint. Ferner erscheint es ratsam, die Co-Variation mit anderen Schadstoffen für die Analyse von hypothetischen Ozoneffekten auf die Atemwege von Kindern in die Überlegungen einzuschließen.