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Genomische und nichtgenomische Effekte von Xenoöstrogenen

Bild der Titelseite der Publikation: Genomische und nichtgenomische Effekte von Xenoöstrogenen

Beschreibung

Mögliche schädliche Effekte von Xenoöstrogenen auf Mensch und Tier werden nach wie vor kontrovers diskutiert. Um an dieser Diskussion mitzuwirken, war es Ziel des beantragten Projektes, zur Aufklärung der molekularen Wirkmechanismen von Xenoöstrogenen beizutragen. Schwierigkeiten im Verständnis der zellulären Wirkmechanismen von Xenoöstrogenen liegen im Zusammenspiel genomischer und nicht-genomischer Wirkmechanismen, in unterschiedlichen Wirkspektren der Substanzen an homodimeren bzw. heterodimeren Komplexen aus Östrogenrezeptor-a und -ß, sowie in der Organselektivität der Wirkung von Xenoöstrogenen begründet. In den jetzt durchgeführten Untersuchungen haben wir uns auf genomische Effekte konzentriert, die mittels transfizierter Zellen gemessen werden können. Als Zielorgan für Or-ganselektivität der Wirkung wurde das Endometrium ausgewählt und die schlecht transfizier-bare endometriale Adenokarzinomzellinie RUCA-I als Modell für Transfektionsexperimente durch die humane endometriale Zelllinie HEC-1B ersetzt. In dieser Zelllinie wurde die Wirkung ausgewählter Phytoöstrogene und der Industriechemikalien Bisphenol A und o,p´-DDT an zahlreichen Kombinationen der Östrogenrezeptoren -a und -ß mit verschiedenen Reporterkonstrukten geprüft. Nach erheblichem experimentellen Aufwand zur Standardisierung der Transfektionen konnte gezeigt werden, dass der Complement C3 Promotor in HEC 1B-Zellen durch den mit Phytoöstrogenen beladenen Östrogenrezeptor-ß aktiviert wird, während diese Aktivierung durch die Industriechemikalien Bisphenol-A und o,p´-DDT nicht zu erfolgen scheint. Es konnte ausgeschlossen werden, dass Schwierigkeiten bei Transfektionsexperi-menten in den Zellkulturbedingungen begründet sind. Alle o.g. Substanzen, mit Ausnahme von o,p´-DDT aktivierten die Alkalische Phosphatase Aktivität in der endometrialen Adeno-karzinomzellinie Ishikawa in einer dosisabhängigen Weise.