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Bodenaushub ist mehr als Abfall

Bild der Titelseite der Publikation: Bodenaushub ist mehr als Abfall

1999

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Beschreibung

Projektbegleitung

Herr Dr. Menge, Herr Dr. Turian, Herr Dr. Hahn, Ministerium für Umwelt
und Verkehr Baden-Württemberg
Herr Dr. Berg, Regierungspräsidium Karlsruhe
Herr Ertel, Landesvereinigung Bauwirtschaft
Frau Friske, ehem. Amt für Wasserwirtschaft u. Bodenschutz Heidelberg
Herr Dr. Wagenplast, Landesamt für Geologie, Rohstoffe u. Bergbau Baden-Württemberg
Herr Dr. Wolff, Stadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz
Herr Lehle, Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg

Bei vielen Baumaßnahmen fällt Bodenaushub an, der entsorgt, also verwertet oder beseitigt werden muss. Wird Bodenaushub - möglichst hochwertig - im technischen Bereich als Roh- oder Baustoff verwertet, kann durch die Substitution der endlichen Ressource Steine und Erden der Abbau an Rohstoffen reduziert werden. Dies hat langfristig eine Schonung von Lagerstättenvorräten zu Folge. Die technische Verwertung von Bodenaushub ist deshalb ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit nicht-erneuerbaren Ressourcen.

Zwischen 1994 und 1997 wurden sechs Fallbeispiele zur bau- und rohstofflichen Verwertung von Bodenaushub intensiv begleitet. Es handelte sich hierbei um zwei unterschiedlich große Wohnungsbauvorhaben mit Tiefgarage sowie um jeweils ein Vorhaben im Gewerbebau, Straßenbau, Eisenbahnbau und Deponiebau. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die Verwertung als Baustoff im Baugewerbe und als Rohstoff für die Baustoffindustrie. Bodenaushubverwertungen im land- und forstwirtschaftlichen Bereich waren nicht Gegenstand der Arbeitshilfe.

In Teil A der Arbeitshilfe werden aus diesen Fallbeispielen verwertungsbezogene Grundlagen, Optimierungsansätze und Verfahrensschritte für ein nachhaltiges Bodenaushub-Management abgeleitet. Wesentliches Element für eine erfolgreiche Verwertung ist die Verwertungsplanung. Bei dieser müssen vorhandene Daten frühzeitig ausgewertet und bei Bedarf weitere erforderliche Untersuchungen durchgeführt werden. Art und Umfang dieser Untersuchungen sind gegebenenfalls auch mit potenziellen Verwertern abzustimmen. Die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse und der Verwertungseignung in Form eines Verwertungskonzeptes reduziert bei einer verwertungsorientierten Ausschreibung für den Anbieter das Kalkulationsrisiko; dies kann sich in wirtschaftlicheren Angeboten niederschlagen. Beim Baugrubenaushub ist eine sortenreine Gewinnung unterschiedlicher Chargen vorteilhaft. Hierzu kann eine gezielte Überwachung der Erdbaumaßnahmen sinnvoll sein. Daten zur Wirtschaftlichkeit belegen, dass die fachgerechte Verwertung von Bodenaushub gegenüber dessen Beseitigung deutliche Kosteneinsparungen bewirken kann. Die Kosten für die Verwertungsuntersuchungen machen hierbei nur einen geringen Anteil bezogen auf die gesamten Entsorgungskosten aus. Professionelle und fachkompetente Bodenbörsen können zusätzlich einen Beitrag zur Verwertung leisten.

In Teil B werden Auswahl und Bearbeitung der Fallbeispiele im Einzelnen vorgestellt. Hierzu gehören: Beschreibung der Baumaßnahme, der geologischen Verhältnisse und der Zusammensetzung der einzelnen Aushubkomplexe; sodann Erläuterung der schrittweisen Eignungsprüfungen mit untersuchten Einzelparametern samt Untersuchungskosten, sowie der durchgeführten Verwertungsrecherchen; des Weiteren Beschreibung des Eignungsnachweises und des Verwertungskonzepts mit deren Berücksichtigung bei der Ausschreibung und Vergabe; abschließend - soweit dies möglich und sinnvoll war - eine Gegenüberstellung der tatsächlich angefallenen Entsorgungskosten mit den Kosten für eine ausschließliche Beseitigung auf Deponien zu den damals aktuellen Deponiegebühren. Ausführlicher dargestellt wird das Fallbeispiel 3 (Gewerbebau/Parkhaus): Zu dieser Fallstudie finden sich im Anhang ein tabellarischer Eignungsnachweis mit Laborprotokollen und die verwertungsbezogenen Leistungspositionen aus der Ausschreibung.