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Ausarbeitung und praktische Demonstration eines Meßsystems für die großflächige und langzeitige Kontrolle der Dichtheit von Mülldeponien

Bild der Titelseite der Publikation: Ausarbeitung und praktische Demonstration eines Meßsystems für die großflächige und langzeitige Kontrolle der Dichtheit von Mülldeponien

Hübner, C.; Brandelik, Alex

2000

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Die Aufgabe von Deponieabdichtungen ist es, die potentiellen Wasser- und Gasemissionen in die Umgebung zu verhindern. Insbesondere der Wassereintrag und der wäßrige Stoffaustrag sollen auf ein unbedenkliches Maß begrenzt werden. Erfahrungsgemäß ist damit eine ausreichende Reduzierung der Gaswegigkeit verbunden. Viele Deponien haben keine oder eine nur unzureichend ausgestattete Basisabdichtung. In diesen Fällen kommt der Oberflächenabdichtung eine besondere Bedeutung zu. Ihre Funktionsfähigkeit muß auf der gesamten Fläche wiederholt nachgewiesen werden. Eine dafür geeignete Meßgröße ist der Wassergehalt, der in unmittelbaren Zusammenhang mit der Dichtwirkung steht. Bisher bekannte Kontrollsysteme sind jedoch zu teuer, lösen nur ein Teilproblem oder sie geben eine zu späte und nicht ortsaufgelöste Schadensmeldung. Erst das in diesem Projekt ausgearbeitete Meßverfahren zur Kontrolle der Dichtheit von Mülldeponen ermöglicht eine technologisch und ökonomisch zufriedenstellende Lösung der Aufgabe. Das neue Kontrollsystem basiert auf dem vom Forschungszentrum Karlsruhe patentierten Feuchtesensor für ausgedehnte Schichten TAUPE (Brandelik et al., 1995). Es besteht aus feuchteempfindlichen Hochfrequenzkabeln, die in, unterhalb und oberhalb einer als Wassersperre dienenden tonmineralischen Abdichtungsschicht verlegt werden. Auf dem Demonstrationsobjekt Deponie Karlsruhe-West wurde so eine Gesamtfläche von ca. 2100 m² mit Sensoren bestückt und ein automatisches Meßsystem installiert. Anhand des zeitlichen Verlaufs der Feuchte konnte die Funktionsfähigkeit des Abdichtungssystems nachgewiesen werden.

Die Meßergebnisse wurde durch eine Reihe von Aufgrabungen mit Bodenprobenentnahmen bestätigt. Ergänzend wurde ein weiterer am Forschungszentrum Karlsruhe entwickelter Feuchtesensor LUMBRICUS eingesetzt, der die sonst notwendige Absolutkalibrierung von TAUPE durch gravimetrische Feuchtebestimmungen ersetzt. Zur Simulation von Undichtigkeiten im Abdichtungssystem wurde künstlich Wasser infiltriert und die Anzeige des Kontrollsystems beobachtet. Die Lage der Infiltrationsstelle konnte eindeutig identifiziert und somit der Nachweis einer ausreichenden Empfindlicheit und Ortsauflösung des Kontrollsystems erbracht werden.

Mit Hilfe des Meßsystems TAUPE kann der Deponiebetreiber eine Gefährdung der Wasserundurchlässigkeit und damit der Funktionsfähigkeit des Abdichtungssystems frühzeitig erkennen und Schadstellen kleinräumig, d.h. kostengünstig reparieren. Die Investitions- und Installationskosten sowie die Aufwendungen für den Betrieb im ersten Jahr betragen ca. DM 8,- /m². Dabei ist das Kontrollsystem für eine Betriebsdauer von mehr als 20 Jahren ausgelegt.