PUDI Details

angle-left Zurück

Abgrenzung von Erdbeben als mögliche Schadensursache für Hebungen/Setzungen

Bild der Titelseite der Publikation: Abgrenzung von Erdbeben als mögliche Schadensursache für Hebungen/Setzungen

Mokelke, G.; Joswig, Manfred

2017

Projektbericht - Abschlussbericht

PDF Download

Beschreibung

In den vergangenen Jahren sind in Baden-Württemberg mehrere Fälle von Gebäudeschäden bekannt geworden, die ursächlich in Zusammenhang mit vorab durchgeführten Erdwärmesondenbohrungen und deren fehlerhafte Zementierung gebracht werden. Dabei kam es zu Hebungserscheinungen infolge von Anhydritquellung. Anhydrithorizonte finden sich innerhalb der sedimentären Abfolgen größerer Teile Baden-Württembergs. Infolge von Störungen der unter-oder überlagernden Schichtfolgen kann es zu Wasserzutritten in diese an sich "trockenen" Gebirgsbereiche kommen und die Quellvorgänge auslösen. Ähnliches gilt auch für quellfähige Tonminerale sowie Gemische aus Ton und Anhydrit, sofern sie zuvor unter Wasserabschluss lagerten. Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit, dass durch den Zutritt von Wasser in bislang "trockene" Bereiche dort vorhandene Sulfate und Salze gelöst und abtransportiert werden, was zu Setzungen führen kann.

In diesem Vorhaben wird untersucht, unter welchen Umständen der Wasserzutritt alternativ oder zusätzlich durch Klüftigkeiten geschehen kann, die durch rezente Erdbeben geschaffen oder geöffnet werden. Der Schadensfall Böblingen (hier traten Bodenbewegungen nach Erdwärmesondenbohrungen auf) kann beispielhaft anhand der erarbeiteten Erkenntnisse einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Das Projekt zielt jedoch nicht auf eine gutachterliche Rolle hinsichtlich solcher Schadensfälle hin, sondern sollte vielmehr als Grundlagenforschung die momentanen Erkenntnisse festhalten, vergleichen, weiterführen und vertiefen. Sachstandsberichte zu Schadensfällen in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren sind seitens des LGRB zu Staufen, Rudersberg und und Böblingen publiziert (LGRB, 2010, 2013, 2015).