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Landesstrategie Ressourceneffizienz: Rohstoffe für Baden-Württemberg

Bild der Titelseite der Publikation: Landesstrategie Ressourceneffizienz: Rohstoffe für Baden-Württemberg

Faulstich, Martin; Kaufhold, Gerhard; Kranert, Martin; Lohmeyer, Rosina; Mocker, Mario; Kroop, Stephanie; Franke, Matthias; Böhme, Lea; Genslein, Marco; Clauß, Detlef

2014

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ist in besonderem Maße auf eine sichere und nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen angewiesen. Vor diesem Hintergrund beauftragte das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg das Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg gemeinsam mit dem Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH Cutec sowie dem Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft ISWA mit der Ausarbeitung einer eine Ressourcenstrategie. Ziel dieser Studie sollte es sein, unter Berücksichtigung landesspezifischer Besonderheiten Innovationspotenziale für versorgungskritische Rohstoffe aufzuzeigen und zugleich auf den zur Erschließung der Potenziale erforderlichen wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungsbedarf hinzuweisen.

Dafür wurde im ersten Schritt eine detaillierte Analyse der baden-württembergischen Wirtschaftsstruktur vorgenommen. Anschließend erfolgte die Bewertung der Bedeutung wirtschaftsrelevanter und in der Fachliteratur als kritisch beurteilter Rohstoffe für Baden-Württemberg anhand verschiedener Kriterien. Dabei wurden sowohl landesspezifische als auch globale Faktoren berücksichtigt. Hieraus wurde eine Rangfolge in Form eines Rohstoff-Rankings abgeleitet. Die zehn Rohstoffe mit der höchsten Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg sind demnach Antimon, Beryllium, Germanium, Kobalt, Molybdän, Platinmetalle, Seltenerdmetalle, Tantal, Titan und Wolfram.

Für diese zehn Industrierohstoffe erfolgte die Betrachtung der jeweiligen Primärgewinnungsverfahren. Hierfür wurden neben den Produktionsmengen auch die Länder- und Marktkonzentration, das Länderrisiko sowie die Umweltwirkungen des Bergbaus der einzelnen Rohstoffe untersucht. Ferner wurden die bedeutendsten Sekundärrohstoffpotenziale in kommunalen und gewerblichen Abfällen ermittelt. Die Betrachtung verschiedener Stoffströme verdeutlichte, dass im Bereich der gewerblichen Abfälle insbesondere Schlämme, Schlacken, Aschen und Stäube aussichtsreiche Wertstoffpotenziale enthalten. Eine Untersuchung des Status Quo bestehender Recyclingverfahren zeigte, dass Rückgewinnungsverfahren nur für wenige der untersuchten Rohstoffe gut etabliert sind.

Um die theoretischen Erkenntnissen der Studie in die Praxis umzusetzen, wurden in Abstimmung mit dem Auftraggeber die folgenden fünf Leuchtturmprojekte für Baden-Württemberg formuliert: die Gründung eines "Think Tanks für Ressourcen- und Industriepolitik", die Implementierung eines "Forschungs- und Entwicklungsverbunds für Ressourceneffizienz", die Planung einer "Demontagefabrik im urbanen Raum", eine Konzeptstudie für die "effizienteste Mine der Welt" unter Einsatz von Wissen und Technologie aus Baden-Württemberg sowie die Errichtung einer "zentralen Phosphor-Rückgewinnungsanlage".