Beschreibung

Das Land Baden-Württemberg konkretisiert derzeit seine ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit und Innovationskraft, verbunden mit einem konkreten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger, zu intensivieren. In diesem Rahmen hat der Ausbau der baden-württembergischen Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Digitalisierung der Industrie – also die Transformation zur Industrie 4.0 – einen hohen Stellenwert. Dies bezieht sich nicht nur auf die Produktionsphase, sondern ebenfalls auf die End-of-Life-Phase (EoL) im Produktlebenszyklus. Der Ausbau der Ressourceneffizienz besitzt in Baden-Württemberg seit Langem einen hohen Stellenwert, da die Schonung natürlicher Ressourcen nicht nur aufgrund ökologischer Aspekte, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht bedeutend ist. Zum einen ist eine gesicherte Rohstoffversorgung für das produzierende Gewerbe unabdingbar, zum anderen können insbesondere Branchen wie der Maschinen- und Anlagenbau von der Weiterentwicklung vorhandener Techniken oder der Entwicklung neuer Recyclingtechnologien profitieren.
Beim Durchlaufen der etablierten Recyclingverfahren erfahren hochwertige Materialien oftmals ein Downcycling. Die Ursachen sind dabei vielfältig. Beispiele sind unzureichende Auftrennung in der Zerkleinerung von EoL-Produkten oder Anhaftungen und Fehlwürfe im Rahmen der Sortierung. Die Materialien stehen damit nicht erneut für hochwertige Anwendungen zur Verfügung, was eine verstärkte Verwendung von Primärmaterialien notwendig macht. Abhilfe soll an dieser Stelle die sogenannte Demontagefabrik im urbanen Raum schaffen. Diese soll die Möglichkeiten der Industrie 4.0 für das Recycling beispielhaft abbilden, indem sie die hochwertige Materialtrennung aus EoL-Produkten im technischen Demonstrationsmaßstab entwickelt und an einem konkreten Produkttyp demonstriert.