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Emissionsfreier ÖPNV - eine wissenschaftliche Konzeptentwicklung zum Aufbau eines regionalen, emissionsfreien Busliniennetzes im urbanen Raum

Bild der Titelseite der Publikation: Emissionsfreier ÖPNV - eine wissenschaftliche Konzeptentwicklung zum Aufbau eines regionalen, emissionsfreien Busliniennetzes im urbanen Raum

Wörner, Ralf; Schneider, Daniela; Ehret, Oliver; Langenbucher, Laura

2020

Projektbericht - Abschlussbericht; Projektbericht - Forschungsberichtsblatt

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Beschreibung

Die Studie untersucht die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff, dessen Abgabe an einer Tankstelle und den Betrieb einer Flotte von neun Brennstoffzellenbussen im Raum Waiblingen. Eine Potenzialanalyse ermittelt, inwieweit sich die Ergebnisse aus Waiblingen auf die Region übertragen lassen und welche Perspektiven für den Aufbau weiterer Power-to-X-Anlagen und den Betrieb zusätzlicher Nullemissionsbusse resultieren. Zudem wird der Einsatz von Brennstoffzellentriebzügen auf der nahgelegenen Wieslauftalbahn betrachtet. Die brennstoffzellenelektrischen Antriebe werden jeweils mit batterieelektrischen Konzepten verglichen.

Inhaltlich fällt bei allen untersuchten Anwendungsfällen die mangelnde Wirtschaftlichkeit technisch durchaus einsatzfähiger Technologien auf. Da andererseits klimapolitische Zielsetzungen und regulative Vorgaben die breite Markteinführung von CO2-freien Kraftstoffen und Nullemissionsfahrzeugen erfordern, wird weiterhin staatliche Förderung notwendig sein. Nichtsdestotrotz ist eine Reduzierung der eigentlichen Technologiekosten v. a. im Bereich Wasserstoff unumgänglich und kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Keines der beiden Antriebskonzepte Batterie oder Brennstoffzelle kann eine pauschale Überlegenheit für sich reklamieren. Sowohl bei der Waiblinger Anlage wie auch den Bussen können lediglich situationsspezifische und nur ansatzweise auf andere Fälle übertragbare Aussagen getroffen werden. Beide Antriebskonzepte sind als komplementäre Technologien mit individuellen Vor- und Nachteilen zu verstehen.

Die nationale Wasserstoffstrategie bietet auf „globaler“ Ebene einen vielversprechenden Rahmen für die Unterstützung der für diese Studie zentralen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien. Ebenso sind die Fördermaßnahmen des Landes Baden-Württemberg, wie z. B. die geplante Förderung eines Kooperationsprojektes zum Bundesprojekt H2Rivers, von großem Wert für die weitere Technologieentwicklung. Angesichts der zentralen Bedeutung situationsspezifischer Analysen wird der Mehrwert „lokaler“ Fördermaßnahmen, wie z.B. vom Land angebotener Beratungsgutscheine für Busunternehmer zum Umstieg auf Elektrobusse deutlich. Der Schlüssel zu einer ausgewogenen Elektrifizierung des Busverkehrs scheint in einer Kombination von Technologieförderung auf höherer politischer Ebene und den jeweiligen Umständen angepasster lokaler Förderung zu liegen.